Offsetting CO2

– but how?

More and more companies are offsetting their CO2 emissions through compensation projects. We at Strichpunkt, for example, have been doing this so far through a rainforest protection project on Borneo and more efficient ovens for Ethiopian farmers. But it didn't feel quite right to us: Who knows exactly what really arrives and works at the other end of the world?


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Die Bonner Woodify GmbH verfolgt daher einen konsequent lokalen Ansatz: Sie bezahlt Waldbesitzer in Deutschland dafür, ihre Wälder der Natur zu überlassen. Woodify-Mitgründer Dr. Anselm Schneider erklärt, wie Waldesruh dem Planeten nützt.

Was Klimawälder leisten:

Wir bei Woodify revitalisieren vor Ort kranke Wälder und verurwalden Nutzwälder. Wir tun das, indem wir Waldbesitzern in Deutschland – viele von ihnen Gemeinden und Landkreise – einen Ausgleich dafür zahlen, dass sie ihre Wälder die nächsten 30 Jahre nicht anrühren.

Wie es konkret funktioniert:

Wir kaufen Waldbesitzern quasi das Holz ab, auf dessen Ernte sie verzichten. Sobald man den Wald in Ruhe und die Bäume stehenlässt, geschieht nämlich etwas Wunderbares: Natur. Der Wald verjüngt und sein Boden regeneriert sich, seine Artenvielfalt wächst, die Biomasse und damit der Kohlenstoffgehalt nehmen zu. Finanziert wird unser wissenschaftsbasierter Ansatz von Unternehmen, die einen messbaren Beitrag zum Klima leisten möchten, und das vor Ort. Man kann bei uns Teil der Veränderung sein, sie anfassen, riechen und spüren.

Wie der Planet davon profitiert:

Unsere geschützten Waldflächen binden ab Tag 1 zusätzliches CO2 durch die Bäume, die nicht gefällt werden. In den kommenden 30 Jahren erbringen sie dann neben der Kohlenstoffbindung eine Fülle zusätzlicher Ökosystemleistungen, die wir aufgrund des Klimawandels auch vor unserer Haustür dringend brauchen: Wasserspeicherung, lokale Kühlung, Artenreichtum und Bildung fruchtbaren Bodens. Reine „Klimaplantagen“ hingegen sind weder artenreich noch widerstandsfähig.

Wieso wir unsere Projekte auf 30 Jahre anlegen:

In den kommenden drei Jahrzehnten wird sich zeigen, ob wir sogenannte Kipppunkte reißen, die die Klimaerwärmung beschleunigen. Daher zielen unsere Projekte genau auf diesen kritischen Zeitraum ab.

Weshalb wir auf Naturverjüngung statt Aufforstung setzen:

Der deutsche Wald ist bereits massiv durch Dürre und Hitze geschädigt. Seine Baumkronen lichten sich, Sonnenlicht dringt ein und heizt den Boden auf, was zu noch mehr Stress führt. Wenn auf einem Teil unserer Wälder nicht mehr das Holz, sondern die Klimaleistung im Vordergrund stehen soll, dann lassen wir das am besten die Natur machen! Wir stellen damit unser Land für den Klimawandel auf. Nur in Ausnahmefällen, wenn es keine Chance auf eine gesunde Naturverjüngung gibt, setzen auch wir auf Aufforstung.

Was dem Regenwald wirklich hilft:

Natürlich müssen wir die tropischen Regenwälder unbedingt retten. Das ist aber nicht annähernd so trivial, wie viele von uns es sich vorstellen. Die Wälder des Kongobeckens, auf Borneo oder im Amazonas sind auch komplexe Kultur- und Wirtschaftsräume. Deshalb scheitern so viele gutgemeinte, aber naive Konzepte, die wir uns hier im Norden ausdenken. Überlegen Sie doch mal: Wie viele Jahre bräuchte wohl ein Mensch aus dem Amazonasbecken, bis er Deutschland so gut verstünde, dass er hier sinnvoll intervenieren könnte? Deshalb engagiert woodify sich hier bei uns vor Ort. Hier haben wir politische Gestaltungsmöglichkeiten, hier verstehen wir die Mechanismen, und hier gibt es genauso Wälder, die wir für den Kampf gegen den Klimawandel stärken müssen.

Was wir bislang erreicht haben:

In unseren ersten drei Jahren haben wir unsere Methodik und wissenschaftlichen Grundlagen entwickelt und bereits über 600 Hektar Wald im Oberbergischen Land und dem Loreleytal aus der Bewirtschaftung genommen. Aktuell haben wir in ganz Deutschland viele weitere Projekte in der Pipeline und wollen in den nächsten drei Jahren die 5.000 Hektar-Marke knacken. Dafür suchen wir Finanziers.

Was Wald- und Klimaschutz kostet:

Bei Woodify können Unternehmen in gebundene Tonnen CO2 (derzeit je nach Projekt 23 € – 38 €) oder Quadratmeter Waldschutz (je nach Projekt 0.48 € bis 1.00 €) investieren. Für die zusätzliche Bindung von 100 Tonnen CO2 kommt man also auf etwa 2.650 Euro.

Wie sicher unser Ansatz ist:

Unsere Klimawaldprojekte werden vom Centre for Econics and Ecosystem Management (CEEM) unter Leitung von Professor Dr. Dr. h.c. Pierre Ibisch wissenschaftlich begleitet. Der TÜV Nord Cert validiert sie nach ISO-Standards, nachverfolgbar sind sie per klima-neutraler Blockchain. Für jedes Projekt legen wir die Geo-Koordinaten offen, sodass jede und jeder Unterstützer:in sich vor Ort ein Bild vom Impact seines bzw. ihres Engagements machen kann. Als Arzt weiß ich, wie wichtig das so genannte Biofeedback ist: Wir Menschen müssen spüren, dass Veränderung etwas bringt. Dann engagieren wir uns auch.

Woodify-Mitgründer Dr. Anselm Schneider ist approbierter Arzt für Öffentliche Gesundheit mit Qualifikationen in Landschaftsökologe, Management von Veränderung, Komplexität und Organisationsentwicklung. Schneider hat viele Jahre für Weltbank und die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) in Afrika und Asien Regierungsprojekte geleitet.



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Harald Willenbrock

Head of Concept & Content