Runter mit dem CO2-Fußabdruck. Aber wie?

Ein Kommentar von Lucas van Doorn

Spätestens nach diesem superheißen Sommer ist jedem Unternehmen klar, dass es seine CO2-Emissionen schnell minimieren muss. Lucas van Doorn, Climate Action Specialist beim Strichpunkt-Partner Planetly by OneTrust, skizziert die beiden wichtigsten und kurzfristig unvermeidlichen Möglichkeiten zum Ausgleich von Emissionen.

In den vergangenen Jahrzehnten sind mehr als 200 verschiedene Arten von Projekten für Kohlenstoffausgleich genehmigt worden. Grob gesagt, lassen sich diese in zwei Kategorien einteilen:

Projekte zur Kohlenstoffvermeidung schützen das Klima, indem sie Treibhausgasemissionen verhindern, die andernfalls in die Atmosphäre gelangt wären. Dies kann zum Beispiel durch die Bereitstellung effizienter Kochherde für ländliche Haushalte in unterentwickelten Ländern, den Bau eines Solarparks in Regionen, in denen erneuerbare Energien noch nicht wirtschaftlich sind, oder durch den Schutz der Regenwälder vor Abholzung und Schädigung geschehen.

Bei Projekten zur Kohlenstoffentfernung wird, wie der Name schon sagt, Kohlenstoff direkt wieder aus der Atmosphäre entfernt. Dies geschieht auf zwei Wegen:

  • Naturbasierte Projekte binden Kohlenstoff durch das Wachstum von Biomasse, zum Beispiel durch Wiederaufforstung, regenerative Landwirtschaft oder die Renaturierung von Mangroven.
  • Bei der technologiebasierten Kohlenstoffreduktion wird der Luft Kohlenstoff durch Technologien entzogen. Sie verbessern die natürliche Kohlenstoffentfernung oder binden und speichern Kohlenstoff manuell, zum Beispiel durch direkte Luftabscheidung und -speicherung, Biokohle oder Alkalisierung der Meere.

Welche Art von Projekten sollte mein Unternehmen unterstützen?

Die kurze Antwort lautet: Wir müssen sowohl die Vermeidung als auch die Beseitigung von Emissionen verstärken! Kurzfristig muss die Finanzierung von Projekten, die verhindern, dass Emissionen in die Atmosphäre gelangen, auf Hochtouren laufen, um einen katastrophalen Klimawandel zu verhindern. Solche Projekte beschleunigen die globale Emissionsminderung, unterstützen die Klimagerechtigkeit und sichern unsere bestehenden Kohlenstoffsenken.

In den nächsten Jahrzehnten wird die Kohlenstoffbeseitigung jedoch immer wichtiger werden, je näher wir den Netto-Null-Zielen kommen. Sobald wir das Netto-Null-Ziel erreicht haben, müssen alle verbleibenden Emissionen durch Kohlenstoffabbau neutralisiert werden.

Projekte zur Kohlenstoffabscheidung sind schwer zu finden

Folglich ist das Interesse an Emissionsminderungsprojekten im letzten Jahr sprunghaft angestiegen. Auf dem freiwilligen Markt für Emissionsminderungsprojekte werden derzeit jedoch nur 7 % der Emissionsminderungsgutschriften auf natürlicher Basis vergeben, im Gegensatz zu 93 % bei der CO2-Vermeidung.

Verschiedene neuere Projekttypen, die Kohlenstoff aus der Atmosphäre entfernen, sind noch sehr unausgereift. Es ist ungewiss, ob wir diese so sicher skalieren können, dass sie zu einer praktikablen Option zur Bekämpfung des Klimawandels werden. Außerdem sind diese Projekte in der Regel sehr kostspielig. Dies gilt selbst bei Projekten zur natürlichen Kohlenstoffentfernung, die nicht auf neuen Technologie basieren.

Wie lässt sich Kohlenstoffabscheidung fördern?

Um die Kostenkurve so schnell wie möglich zu senken, müssen die Investitionen in neue Abscheidetechniken erhöht werden. Gegenwärtig sind die meisten dieser zukunftsweisenden Abscheidetechniken noch nicht durch Benchmark-Standards zertifiziert und kommen daher nicht für eine Kompensation in Frage. Unsere Planetly-Kunden empfehlen wir daher, einerseits Projekte zur Vermeidung von Kohlenstoffemissionen zu unterstützen, um ihre Emissionen auszugleichen, andererseits aber auch in technologiebasierte Projekte zur Beseitigung von Emissionen zu investieren, um das Wachstum dieses Marktes zu fördern. Ein Beispiel dafür ist Charm Industrial. Bei diesem Projekt wird Abfallbiomasse in Bioöl umgewandelt und in tiefe unterirdische Bohrlöcher gepresst, wo das Bioöl absinkt und sich an Ort und Stelle für eine dauerhafte Lagerung verfestigt.


Let's talk

Lust, über die nachhaltigen Potenziale Ihrer Marke zu sprechen?
Harald freut sich auf einen lockeren Austausch. Einfach eine kurze Nachricht an h.willenbrock@sp.design schreiben.

Harald Willenbrock

Head of Concept & Content