Haniel: Axel Berger
Erben und erben lassen: Was macht eine Marke enkelfähig?
Der familiengeführte Milliardenkonzern Franz Haniel & Cie, der unter anderem an MediaMarkt, 1komma5° und CWS beteiligt ist, hat mit „enkelfähig“ ein Nachhaltigkeitskonzept entwickelt, das sich zu einer echten Bewegung auswachsen soll.
Wenn man fast 270 Jahre alt ist, liegt es nahe, dass man zumindest ab und zu an die Enkel denkt. Und genauso alt ist und tut es Franz Haniel & Cie, deren Chief Sustainability Officer in dieser Folge zu Gast ist.
„enkelfähig“ ist eine Haltung und ein Narrativ, das für die Chancen der Nachhaltigkeit steht. Momentan sprechen wir noch viel zu viel über deren angebliche Kosten und Risiken“ sagt Axel Berger. Seine Wette: In zehn Jahren sind ohnehin nur noch nachhaltige Marken erfolgreiche Marken. Was ihn da so sicher macht und wie er andere Unternehmen für enkelfähiges Wirtschaften gewinnen will, erklärt der Haniel-Manager in dieser absolut enkel-, kinder- und elternfähigen Episode.
Nachhaltigkeit ist gut und richtig – aber wie inspirieren und berühren wir mit ihr? Im Sustainable Brand Stories-Podcast lernen wir Gründer:innen und Markenverantwortliche kennen, die heute die Wirtschaft von morgen erfinden. Wir sprechen über Greenwashing und Geistesblitze, kreative Kommunikationskonzepte und mobilisierende Markenauftritte, über die Angst vor Veränderungen sowie die Kunst, auch mit komplexen Themen zu begeistern.
Axel: Ich sehe immer noch diesen unglaublichen Attitude Behaviour Gap, das heißt, alle sagen, Nachhaltigkeit ist wichtig, aber die Leute handeln nicht danach. Im Zweifel ist Ihnen das dann finanziell auch nicht wert und ich glaube, das ist das, was im Moment noch ist, den Unternehmen oder den Unternehmer innen sehr schwer macht. Ich meine, das ultimative Ziel ist, dass du mit und durch Nachhaltigkeit Geld verdienst. Und die Frage ist halt, wie kannst du das und das können eben Zirkularitätsthemen sein usw und wir versuchen da eben immer die Opportunität zu sehen und nicht eben so sehr die Bedrohung unseres Geschäftsmodells. “Enkelfähig” ist eigentlich ein positives Narrativ, weil es eben diese 2 Seiten, die immer bezeichnet werden, zusammenbringt, nämlich einmal die Ökonomie und eben die Nachhaltigkeit, die sozial und ökologische Nachhaltigkeit und vor allen Dingen fokussiert enkelfähig, sich auch auf die Opportunitäten und die Chancen darin und sieht nicht nur die Risiken, es soll Mut machen.
Harald: Wenn man fast 270 Jahre alt ist, liegt es nahe, dass man zumindest ab und zu an die Enkel denkt. Und genau das tut die Traditionsfirma Franz Haniel und Company, deren Chief Sustainability Officer in dieser Folge bei uns zu Gast ist. Der familiengeführte Konzern, der unter anderem an MediaMarkt, 1komma5° und Cws beteiligt ist, hat nämlich mit Enkelfähig einen Nachhaltigkeitskonzept entwickelt, das sich zu einer echten Bewegung auswachsen soll. Enkelfähig ist eine Haltung, ein Narrativ, das für die Chancen der Nachhaltigkeit steht. Momentan sprechen wir noch viel zu viel über deren angebliche Kosten und Risiken, sagt Axel Berger, der jetzt auch andere Unternehmen für Enkel Vegis wirtschaften gewinnen will. seine Wette in 10 Jahren werden ohnehin nur noch nachhaltige Marken erfolgreiche Marken sein. was ihnen da so sicher macht und wie Haniel mit nachhaltigen Wirtschaften profitabler werden will, erklärt Axel Berger in dieser absolut Enkelkinder und auch elternfähigen Episode.
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Harald: Axel schön, dass du heute hier bei uns bist, um uns von eurem enkelfähigkeit Konzept aber von Haniel zu erzählen, jetzt mal vorweg. Aber eine Frage kann es sein, dass im letzten Jahr etwas öfter in den Medien wart als euch recht war? Also ich lasse Euer Konzern den Konzern verlassen hat, ihr das ja unterm Strich mit Verlusten abgeschlossen habt, bis heute gibt es keinen neuen Vorstandsvorsitzenden, also irgendwie seid ihr wirklich fast so ein bisschen kopflos, was ist da los bei Haniel?
Axel: Kopflos wäre jetzt zu viel gesagt. Also ja, turbulente Zeiten, das ist korrekt. Wir haben in der Tat im letzten Jahr unseren CEO verloren und sind auf der Suche nach einem neuen. Es läuft aber soweit, also ich bin guter Hoffnung, dass da bald weißer Rauch aus dem Kamin steigen wird und in der Zwischenzeit Haben wir ein Übergangsteam gebildet, Das den das Unternehmen dann eigentlich führt, jetzt auch ohne CEO, aber mit einem CFO. Wir haben ne auch eine zweite Geschäftsführerin eingesetzt, das heißt Wir sind verhandlungsfähig und ist eigentlich auch eine interessante Erfahrung wie man ein Unternehmen dann eben mit Den Teamleads oder mit den Verantwortlichen aus den unterschiedlichen Bereichen zusammenführt
Harald: also Man braucht gar keinen Vorschussvorsitzenden?
Axel: Naja, Irgendwann werden wir die wahrscheinlich wieder bekommen, aber im Moment kommen wir auch ohne Glasos das Flugzeug fliegt weiter und ja, kann gucken.
Harald: Keine Turbulenzen.
Axel: Turbulenzen sind solche Zeiten immer. Ich habe 4 Jahre bei Thyssenkrupp gearbeitet, da ist Dauerkrise gewesen, also Turbulenz, turbulent ist das immer, aber das heißt ja nicht, dass deshalb das Unternehmen vor die Hunde geht, sondern. Nee, nee, wir sind schon auf dem Weg.
Harald: Ihr seid ja ein besonderes Unternehmen mit ungefähr 800 Inhaber innen, sozusagen Nachkommen des legendären, nach nach Nachkommen des legendären Franz Haniel und so weiter und sofort. Ihr habt zu euch gehören so unterschiedliche Firmen wie der Waschraum, Dienstleister Cws, die Matratzenmarke Emma, der B 2 B Versandhändler Kaiserkraft ist außerdem größere Investor beim Energiestart bei 1komma5° und bei Seconomy der Mutter von Media Markt und Saturn. Allgemein ist diesen Firmen, dass sie enkelfähig sein sollen, also eure Markenkern, mit dem ihr bei Haniel hantiert, sowie die Cws ler mit ihren StoffHandtücherrollen. ganze Ganze in Kürze was oder wer ist Enkelfähig?
Axel: Also Enkelfähig ist erstmal eine Haltung ist eine Haltung, die jeder, also meiner Meinung nach eine Haltung, die jeder einnehmen kann. Also es gilt nicht nur für Unternehmen, sondern auch für Privatpersonen und es geht eigentlich darum, natürlich. Also entweder das Unternehmen oder eben auch die Gesellschaft in einem Zustand zu hinterlassen für die nächsten Generationen, den man sich selber auch wünschen würde. Das heißt aber auch, Dass wir das Enkelfähig eigentlich bedeutet für mich Unternehmertum im 21. Jahrhundert. Das heißt, dass du in Balance zwischen Ökonomie, Ökologie und sozialer Verantwortung agierst. Da gibt es auch schon Unternehmen, die das tun, die ich als Enkelfähig bezeichnen würde und auch unternehmen natürlich bei uns in der Gruppe, aber das ist mir auch ganz wichtig. Enkelfähig ist eigentlich ein positives Narrativ, warum? Weil es eben diese 2 Seiten, die immer gezeichnet Werden zusammenbringt, nämlich einmal die Ökonomie und eben die Nachhaltigkeit, die sozial und ökologische Nachhaltigkeit und vor allen Dingen fokussiert enkelfähig sich auch auf die Opportunitäten und die Chancen darin und sieht nicht nur die Risiken. Es soll Mut machen, es soll andere aktivieren und dafür sorgen, als Haltung dafür sorgen, dass man eben ja nachhaltiger sowohl finanziell als auch ökologisch und sozial wirtschaftet.
Harald Tatsächlich kann man ja momentan beobachten, wie man extrem Unnachhaltig arbeiten kann siehe Exxon, TotalEnergie und so weiter und extrem erfolgreich arbeitet deswegen umso interessanter. Nenn doch mal ein Beispiel für das positive Narrativ, welche Firmen nutzen denn diese nachhaltigen Chancen und damit auch ökonomisch erfolgreich. Also 1komma5° ist für mich ein schönes aktuelles Beispiel, wo wir Investor sind, weil da geht es ja um erneuerbare Energien und da sind auch noch ganz am Anfang. Ich glaube, dass da sich in den nächsten Jahren wahnsinnig viel weiterentwickeln wird, aber das interessante, was ich, was ich da sehe, ist und 1komma5 by the Way ist profitabel und wächst auch sehr schnell und was ich daran so spannend finde ist dass 1komma5° dabei auch sein Geschäftsmodell weiterentwickelt. Das heißt, es wird auf Energiemanagementgesetz nicht nur auf die Installation von erneuerbaren Energien und Ladeinfrastruktur, Wärmepumpen usw, sondern auch auf das Energiemanagement, das heißt 1komma5 bietet ja auch Stromtarife an, die im Schnitt jetzt bei 15 Zentikiowaltt/Stunde glaube ich liegen warum, weil eben der Einkauf der Energie Gemanagt wird und damit eben das Speichern der Energie in deinem Energiespeicher und so weiter und das sind alles Dinge, Wahrscheinlich hätten wir vor vor einigen Jahren gesagt, das ist nicht möglich oder das, das kann es nicht geben, aber wir sehen immer mehr solcher Geschäftsmodelle, die da entstehen. Und natürlich gibt es auch in den traditionsreichen oder traditionellen Unternehmen die Möglichkeit, sich da weiterzuentwickeln. Wir haben in einem Unternehmen zum Beispiel jetzt ein refurbishment Center aufgesetzt, das heißt, Dort werden die Altartikel nicht mehr verschrottet oder oder entsorgt, sondern die werden wieder aufbereitet und kommen dann wieder in den Service beziehungsweise werden verkauft und damit kann man ein Geschäft heute machen.
Harald: Rechtsunternehmen ist?
Axel: Das Cws cws Hygiene.
Harald: Das heißt, die Handtuchhalter Und so weiter werden aufbereitet und das zahlt sich aus oder es ist nur ökologisch?
Axel: Nein, das zahlt sich aus. Ich glaube, es ist ja auch viel einfacher, solche Geschäftsmodelle oder Ansätze durchzusetzen, wenn sie sich ökonomisch genauso rechnen wie ökologisch. Und nee, nee, das zahlt sich aus, und ich glaube, dass man sieht das ja auch als Trend, wenn du dir die Elektronikbranche ansiehst oder so, es gibt immer mehr Angebote von Refurbishment. Und das ist natürlich schwierig, warum? Weil jungfräuliche Materialien heute in vielen Fällen, beispielsweise über Plastik, immer noch günstiger sind als recyceltes Material oder eben auch die Aufbereitung von von Material, weil da halt immer eben auch Arbeitsleistung rein fließt, und das ist eigentlich das Problem, dass diese Geschäftsmodelle immer noch so langsamer macht in der Entwicklung oder im Wachstum. Ich hoffe, dass sich das irgendwann ändern wird.
Harald: warum sollte Ich als CEO denn darauf setzen dann eben genau, Also ich weiß das konkrete Beispiel von Frosch, die kostet das, dass sie auf Recycling Flaschen setzen 1,5 Cent pro Flasche mehr als wenn sie auf solche auf Mineralöl setzen würden, wie es die großen anderen machen. das lässt sich der Frosch Chef Schneider jetzt zweistellige Millionenvertrag im Jahr kosten, kann er aber machen, weil es seine eigene Firma ist, Ja sein eigenes Geld rausschmeißt. wenn ich eingestellt dass CEO bin und Ergebnisse vorweisen muss, warum sollte ich das denn tun?
Axel: Also erstmal ist Das ja wieder eine Frage der der Haltung. Also auch ich als CEO, als Angestellter CEO habe ja einen Einfluss darauf, wie die Strategie des Unternehmens aussieht, ob der Shareholder dann gewillt ist dann im Zweifel aber, dass er eben dann auch wieder erstmal die Grundannahme im Zweifel ist die Grundannahme ja immer erst mal, dass das Profitabilität kostet. Wir können aber jetzt zum Beispiel ja bei diesem Modell darstellen und zeigen, dass es kein Geld kostet, sondern uns profitabler macht, und ich glaube, da ist halt der Punkt erstmal, also warum sollte ich das tun, weil Nachhaltigkeit immer was mit Ressourceneffizienz zu tun hat und in anderen Fällen, also es muss ja nicht das recycelte Plastik sein, es können ja andere Dinge sein, auf die ich setze. Die Grundannahme ist ja, dass ich durch Ressourceneffizienz auch profitabler werde, und da kann ich erstmal anfangen und ich nehme mal ein Beispiel aus der Dekarbonisierung: wenn man sich mal ansieht, wie man so eine Dekarbonisierung swot Map aufbauen kann, dann benutze ich immer ganz gerne oder wir gerne ein Tool, das sind sich marginal abatement cost analyse, was ich da tue ist, ich gucke, was jede einzelne Maßnahme beiträgt, zum einen zur Dekarbonisierung und zum anderen oft Finanziell also, verzinst sich das investierte Kapital besser oder schlechter. Und Damit was, was ich da dann sehe, ist erst einmal all die Maßnahmen, die mich nicht nur dekarbonisieren, sondern auch profitabler machen. Mit denen kann ich anfangen. was ich noch sehe oder was wir noch festgestellt haben, ist, dass die Maßnahmen, die vielleicht heute uns noch nicht profitabler machen, aber in ihrer Entwicklung immer günstiger werden, das sind zum Beispiel Elektroautos in der Lieferflotte, das ist Biogas, das ist Wärme und industrielle Wärmepumpen und die Rücken dann immer weiter in diese Nulllinie heran. Und selbst wenn ich jetzt jede einzelne Maßnahme nur individuell bewerte, kann ich erstmal mit denen anfangen, die heute schon profitabler sind und dann zusehen, wie sich die entwickeln, die uns heute noch nicht profitabler machen. Das heißt, ich kann schon mal, ich kann schon mal priorisieren und ich kann vor allem Transparenz schaffen und mit dem Mythos aufräumen, dass Nachhaltigkeit per se und immer Profitabilität kostet. so, und was wir jetzt in einem Unternehmen, das gemacht haben, festgestellt haben, ist, dass die Gesamtheit aller Maßnahmen Uns tatsächlich profitabler macht. So, und da ist natürlich dann die Frage, Ob dann ein CEO dann sagen wird, ja, wir machen trotzdem alles oder wir machen erstmal nur die Dinge, die uns profitabler machen und das wird dann sicherlich sehr stark davon abhängen, wie der Shareholder eigentlich dazu steht.
Tatjana: Quick and Dirty Zeit für eine Runde fixe Fragen. Was war denn der Punkt deines Lebens, an dem dir die Bedeutung von Nachhaltigkeit bewusst geworden ist?
Axel: Es sind eigentlich 2 Momente. Die Geburt meiner Töchter und das erste Mal, als ich mich mit dem Begriff Enkelfähig im Rahmen meiner Jobgespräche mit Haniel beschäftigt habe.
Tatjana: Warum glaubst du, dass Nachhaltigkeit und nachhaltige Markenführung in den nächsten Jahren für den Wettbewerb entscheidend sein werden?
Axel: Weil sich die Anforderungen zu mehr Nachhaltigkeit so langsam auch bei den Kunden durchsetzt oder bahnbricht vor allem im B2B und die Kunden dabei nach Glaubwürdigkeit und Vertrauen suchen. Ich glaube, dass sie nicht jedem abnehmen, nachhaltig zu sein.
Tatjana: Das Argument, mit dem du auch den Ignorantesten Nerd überzeugst, nachhaltiger zu handeln.
Axel: Eine Maßnahme, mit dem ich den größten Nerd überzeuge, wäre die Internalisierung der Externalisierten kosten. Warum? Weil dann nicht nachhaltiges Verhalten teurer wäre als nachhaltiges Verhalten.
Tatjana: Deine Definition von Nachhaltigkeit in einem Satz.
Axel: Sicherstellen einer lebenswerten Zukunft für meine direkten und indirekten Nachkommen. In Balance zwischen Ökonomie, Ökologie und sozialer Verantwortung.
Tatjana: Und hast du eine bessere Alternative statt des ausgeleierten Begriffs Nachhaltigkeit?
Axel: Das ist ganz einfach enkelfähig, weil das eben die beiden Pole des Marktes und der klassischen Nachhaltigkeit zusammenführt und daraus eben ein positives Narrativ macht, das ja vor allen Fokus auf Chancen, Opportunitäten und Unternehmertum erlegt.
Tatjana: Jetzt mal ganz ehrlich, was ist dein persönlich unnachhaltigstes Produkt oder Angewohnheit wo cheatest du?
Axel: Wir fliegen noch einmal im Jahr. Das war die Regel. Maximal einmal im Jahr, aber ich weiß genau, was das für meinen persönlichen Fußabdruck ausmacht, auch wenn ich das Kompensiere, aber das ist meine Schwachstelle, ich kann nicht aufhören und will irgendwie auch nicht aufhören zu reisen, weil das erweitert den Horizont.
Tatjana: Das Gesetz mit Blick auf Nachhaltigkeit, das du schon morgen auf den Weg bringst, solltest du heute Bundeskanzler werden?
Axel: Das wäre ein Gesetz zur Internalisierung der Externalisierten kosten. Angefangen mit einer aggressiveren Steigerung der Co 2 Preise, aber Ausweitung auf möglichst viele Sektoren, damit der Markt überhaupt weniger reguliert und frei arbeiten kann.
Harald: Im Vorgespräch hast du einen starken Satz gesagt, den ich dir mal unter die Nase reiben wollen würden. Du hast gesagt in 10 Jahren werden nur noch nachhaltige Unternehmen erfolgreiche Unternehmen sein. wenn es noch 3 Nächte oder geschlafen hast. Stehst du noch zu Dem Satz? ja, ich stehe noch zu dem Satz, und zwar aus verschiedenen Gründen erst einmal Wir werden ja durch die Regulierung immer weiter in diese Richtung gedrängt werden müssen, weil wir uns immer sehr schwer tun, uns selber zu verändern und damit eigentlich permanent hinter der Welle sind. Das heißt, die Regulierung wird dafür sorgen, also ein Beispiel: Erste recycelt Content Gesetze, das heißt, du musst in deine, in deine Textilien Rezyklat einbauen. So hier kommt schon der erste Punkt: Kampf um Recyclate hat angefangen. das Material Recyceltes Recycelter Kunststoff PET wird immer teurer, das heißt die Unternehmen die dann Eben selber ihr zum Beispiel im Post Production Race recyceln Oder eben in Recycling investieren werden, werde Einfach ein Kostenvorteil haben gegenüber den Unternehmen, die das nicht haben. und das gleiche gilt für Energieeffizienz. Ich glaube, die Unternehmen, die eben zum Beispiel mit mit eigenen Photovoltaikanlagen Windkraftanlagen dafür sorgen, dass sie sich selber versorgen können werden die Energie halt für 0,4,5,6€ pro Kilowattstunde produzieren, für sich selber und die Unternehmen, die das nicht tun, werden halt weiter mit 20 oder wenn sie Großabnehmer sind, vielleicht auch mit weiß nicht 0,08€ oder sowas dann unterwegs sein, aber die Unternehmen die halt heute schon auf Ressourceneffizienz setzen werden in Zukunft halt die erfolgreichen Unternehmen sein.
Harald: Möchte dir unbedingt glauben, Pardon.
Axel: Ja, nein, mir fällt nur gerade ein, ich habe noch eine mal schon vor einer Weile eine Studie dazu gesehen aus dem Lebensmittelbereich, die das Ergebnis war, dass nachhaltige Unternehmen oder nachhaltigere Unternehmen im Schnitt auch 6% mehr Ebit abwerfen. Jetzt weiß ich nicht, ob das repräsentativ ist für alle Branchen, aber ja, ich glaube zumindest Daran.
Harald: Ich habe Eine andere Zahl, die ist nicht ganz so optimistisch, die stammt vom Rat für nachhaltige Entwicklung, also im offiziellen Beratergremium der Bundesregierung. Die schätzen wie man Nachhaltig wirtschaften definieren will, ist natürlich schwierig, aber die schätzen, dass der Anteil der nachhaltig wirtschaftenden Unternehmen in Deutschland bei unter einem Prozent liegt. Wenn all das wahr ist, was du sagst, ist ja auch total nachvollziehbar, warum machen 99% oder machen 99% alles falsch oder haben sie es einfach noch nicht verstanden?
Axel: Eine sehr gute Frage. Wahrscheinlich, weil wir, und damit meine ich uns auch als Gesellschaft, aber auch als Unternehmen, ist den Unternehmen sehr schwer machen. Denn was ich schon sehe, ist eine Trendwende im B 2 B. Das heißt, wir sehen immer mehr Unternehmen, die zum Beispiel auch an uns Anforderungen stellen, was die Nachhaltigkeit angeht, zum Beispiel Science based targets Roadmap, also Dekarbonisierungs Fahrpläne mit klaren Zielen, die auch zertifiziert sind, das sehe ich halt im B 2 C noch nicht. Also ich sehe immer noch diesen unglaublichen Attitude Behaviour Gap, das heißt, alle sagen, Nachhaltigkeit ist wichtig, Aber die Leute handeln nicht danach. Im Zweifel ist Ihnen das dann finanziell auch nicht wert und ich glaube, das ist das, was im Moment noch ist, den Unternehmen oder den Unternehmerinnen sehr schwer macht Sich dahin zu entwickeln. aber wie gesagt, Wir haben uns jetzt auf europäischer Ebene klare Ziele gesetzt, und wenn wir die einhalten wollen, dann muss sich was verändern und die Vergangenheit zeigt, und ich weiß jetzt nicht, wie die Europawahlen ausgehen werden, aber ich gehe fest davon aus, dass, wenn wir uns als Unternehmen nicht weiterentwickeln, dass die Regulierung dafür sorgen wird, ultimativ, dass wir das tun. Und deshalb kann ich eben auch den Unternehmen nur empfehlen, sich heute damit zu beschäftigen, damit sie eben nicht gezwungen werden, das zu tun, sondern selber die Kontrolle behalten.
Harald: Ihr habt für eure Unternehmen dann so einen Maßstab entwickelt: Das Future with living Rating. Kurz Fwl. ganz in Kürze Was bemisst dieses Rating und wozu braucht man es?
Axel: Also ich glaube, das Wichtigste, was wir eigentlich versucht haben, möglich zu machen, ist, dass wir Nachhaltigkeit operationalisieren. weil das ist so n schönes Wort. Also ich sehe auch das Nachhaltigkeit als Wort immer mehr negativ behaftet ist. Aber die Frage ist ja, wie wenn du jetzt über enkelfähig nachdenkst, wie kriegst du denn eigentlich diese beiden Seiten der Medaillen, also finanzielle Nachhaltigkeit und ökologische und soziale Nachhaltigkeit auf der anderen Seite, wie kriegst du das denn eigentlich so im Unternehmen verankert, dass du wirklich managen kannst und eben nicht mehr nur eine schwarz weiße Entscheidung treffen musst? Also ja zur Nachhaltigkeit, oder Nein, sondern Zu einer täglichen Managementroutine wird sowie Cash oder Ebit oder was auch immer. Und damit wir das erstmal bemessen können oder Ziele setzen können oder instantivieren können und Fortschritt messen können, müssen wir das ja erstmal in irgendeiner Form messbar machen, Bewertbar machen. Und das war der erste Schritt, das haben wir schon seit 2020 angefangen 2023 und haben 10 Prinzipien entwickelt, auch keine Raketenwissenschaften, das sind halt fast klassische ESG Kriterien.
Harald: Nenn mal eins zum Beispiel, bitte.
Axel: Ja, Climate Change natürlich, aber eben auch faire Arbeitsbedingungen oder Zirkularität. Also aber auch Compliance. Also wir haben auch Compliance Themen da drin, also wirklich alles was man unter ESG suchen würde wahrscheinlich und nach diesen 10 Prinzipien 1 möchte ich dazu noch nennen, das Prinzip 1 ist tatsächlich Profitabilität. Das bewerten wir aber in den Future with Living nicht, weil das zumindest bei uns separat in der zweiten Achse unserer unserer Erfolgsmessung Separat bewertet wird im Total Shareholder Return. Sehr technisch, Tut mir leid, aber muss das kurz erläutern? Das heißt, wir haben 10 Prinzipien und nach diesen Prinzipien messen wir aber oder versuchen wir zu bewerten nicht, was ist das Risiko der Unternehmen, so wie das die ESG Ratings normalerweise tun, sondern was ist eigentlich der Impact der Unternehmen auf Umwelt und Gesellschaft. Und das haben wir über 3 Jahre entwickelt. Wir haben das im letzten Jahr dann an eine externe Agentur oder mit einer externen Agentur zu Ende entwickelt und dann auch das Rating an die übergeben, sodass wir uns nicht selber raten. wollen, das auch noch mit einem externen Stempel versehen in Zukunft, das heißt Wirtschaftsprüfer oder ein Zertifizierer am Ende drauf gucken lassen und wir messen dann eben aus unserer Sicht ESG bzw das ist ein nachhaltigkeits Assessment und das machen wir jedes Jahr. Das heißt, wir haben in 2023 dann das erste Mal in diesem endgültigen oder nicht endgültigen, aber in dem letzten Schema, die Bewertung für alle 10 Unternehmen gemacht und was wir da vor allen Dingen messen ist immer, wo steht das Unternehmen heute und wo könnte das Unternehmen in 5 Jahren stehen. und das ist ganz wichtig, weil das tun die das tun die ESG Ratings nicht, sondern auch die CSD als Reporting tut sowas nicht, das heißt wir gucken eigentlich was die Opportunität und wie kann sich das Unternehmen weiterentwickeln. und diese Brücke, das ist das, was wir seit letztem Jahr den Unternehmen ihrer Strategie mit reinschreiben, Sodass wir dann eben auch wirklich aktiv daran arbeiten, die Unternehmen zu transformieren und den Fortschritt dann aber im nächsten Jahr auch messen können oder auch nicht, wenn sie sich nicht weiterentwickelt haben.
Harald: Okay, Das bedeutet ja fürs Management erstmal höhere Kosten, wahrscheinlich geringere Umsatzrenditen, auf jeden Fall mehr Arbeit. Wie entgeistert waren die alle, als ihr da mit dem Rating um die Ecke gebogen seid?
Axel: Ja, wieder Ich weiß nicht, du gehst wieder mit dieser generellen Hypothese da rein. Das ist generell Profitabilität und Umsatz und Ergebnis kostet, und das ist er noch gar nicht. Da sind wir noch gar nicht, denn also ich will nicht sagen, dass es nicht so ist. Also ich will auch nicht per se sagen, dass es immer gut ist und immer funktioniert. Ich möchte nur eben damit aufräumen, dass es immer das nicht ist, dass es nicht mehr Umsatz, mehr Profitabilität und so weiter sagt, weil beispielsweise sehen wir in einem unserer Unternehmen, seitdem wir darstellen können, ob Produkte nachhaltiger oder weniger nachhaltig sind, dass die nachhaltigeren Produkte schneller wachsen und eine bessere Margenentwicklung haben.
Harald: Welches Unternehmen ist es aber, Welche Produkte sind das?
Axel: Kaiser Kraft und Kaiser Kraft hat ein Rating mit uns zusammen entwickelt, mit dem sie die Produkte darstellen und insofern aber um da auf deine Frage zurückzukommen. Waren sie entgeistert? Also natürlich freut sich keiner darauf, dass er jetzt zusätzliche Dimensionen in seiner Managementbewertung einbringen muss, keine Frage, aber das war bei der Digitalisierung, als ich für digitale Transformation verantwortlich war, ganz genau. so, aber immer dann, wenn wir zeigen können, dass das Unternehmen dann Erfolgreicher wird entweder, weil es neue Kundengruppen gewinnt, weil es ne bessere Marge entwickelt, weil es seine Kosten senken kann, Dann gehen Türen auf und das haben wir in der Vergangenheit immer mehr zeigen können und da wo das Halt schneller geht und wir die Leute dann aktiv daran arbeiten mit einer Mentalität, wie können wir es möglich machen und nicht eben warum geht es nicht, weil es eben Profitabilität kostet. Dann sieht man auch, dass sich das beschleunigt. So aber auch bei uns ist es natürlich so, dass wir auch in teilweise wirtschaftlich schwierigen Zeiten in dem ein oder anderen Unternehmen sitzen, aber dann ist genau der Punkt, dann müssen wir das managen und dann heißt das nicht, wir opfern die Nachhaltigkeit, das heißt aber auch nicht, dass wir wegen der Nachhaltigkeit unsere Profitabilität opfern, sondern dann sind wir als Manager gefragt und müssen das managen, so wie Sonst mit allen anderen Themen auch. Und das ist das Wichtige. Die Nachhaltigkeit muss so eingebettet sein, dass wir das genauso Managen können und dann eben umnehmerische Entscheidungen treffen können.
Harald: Diesen Ansatz, dass ihr wirklich einen Perspektivwechsel dort schon angedeutet, also hinzu OK, wo stehen wir, was haben wir in der Vergangenheit falsch gemacht, waren wir noch Lücken zu, wo sind Entwicklungsmöglichkeiten in der richtigen Richtung für uns, aus denen sich möglicherweise Business Cases ergeben, habe ich das richtig verstanden?
Axel: Ja, genau, Also wir wollen. Ich meine Das ultimative Ziel ist, dass du mit und durch Nachhaltigkeit Geld verdienst. Und die Frage ist halt, wie kannst du das und das können eben zirkularitätsthemen sein usw. Und wir versuchen da eben immer, die Opportunität zu sehen und nicht eben so sehr die Bedrohung unseres Geschäftsmodells.
Harald: Das Ganze habt ihr jetzt nicht nur für euer Unternehmen entwickelt, sondern euren Markenkern enkelfähig. Wollt ihr zu einer Art, wenn ich so viel verstand, Bewegung ausbauen. Ihr habt eigens einen Verein gegründet, den Enkelfähigkeiten Verein, dessen Vorsitzender gerade vor mir sitzt. Anfang Juli veranstaltet ihr auch noch den Enkelfähig Summit, warum das alles?
Axel: Also erstmal ist es die Enkelfähig Bewegung und ich bin Teil der Geschäfts des geschäftsführenden Vorstands. Wir sind zu dritt und warum wir das tun, ist, weil wir andere Unternehmen, also erstmal “enkelfähig” ich habe es eben gesagt, ist eine Haltung, und die ist größer als nur Haniel, und ich glaube, wir brauchen eben auch ein neues Narrativ, was, und wir haben das ja gerade in der Diskussion ja eigentlich immer wieder besprochen. Wir brauchen ein anderes Narrativ. Wir brauchen ein Narrativ, was Mut macht, was aktiviert, was eben die Chancen des mehr sieht als die Bedrohung in der Nachhaltigkeit. Und damit auch wegkommt von diesem Wort, weil das eben inzwischen so negativ behaftet ist. Und eben, ich will nicht sagen, eine Utopie aufbaut, aber eben Beispiele zeigt, dass es gehen kann. Und wie gesagt, es gibt auch Unternehmen in schwierigen Branchen, ich möchte da mal VD nennen, Die das ja durchaus schaffen, nachhaltig zu wirtschaften in einer sehr schwierigen Branche und diese Beispiele brauchen wir. auch Die Antworten darauf, wie man das eigentlich macht und wo die Opportunitäten liegen, damit wir andere Unternehmen davon überzeugen können, dass es geht und die sich dann eben auch auf die Reise machen, auf den Weg begeben, um selber sich zu transformieren. Und wenn wir das nicht tun und wenn wir nicht irgendwie diese Wege zeigen, dann werden wir im besten Fall länger brauchen. Im schlechtesten Fall wird diese Transformation nicht gelingen. Und ich möchte mir nicht ausmalen, was das eben für meine beiden Töchter bedeutet Und deshalb engagiere ich mich da sowohl beruflich als auch privat.
Harald: Warum sollte ich als Firma bei der enkelfähig Bewegung dabei sein und was muss ich tun und Mitglied werden zu können?
Axel: Also erstmal einen Mitgliedsantrag ausfüllen, den gibt es auf der Webseite www.enkelfähig.de und.
Harald: Soweit die Werbeeinblendung.
Axel: Genau das Werbebanner, muss ich das Werbebanner eigentlich bezahlen?
Harald: Selbstverständlich, aber das besprechen wir dann, wenn das Mikro aus. Nein bitte.
Axel: genau Also erstmal ein Mitgliedsantrag ausfüllen und dann was wir was wir machen ist, wir bewerten die Mitglieder aber dann eben auch mit einem Feature with Living Rating, weil wir natürlich Unternehmen darin haben wollen, die sich eben dann auch tatsächlich auf die Reise machen und jetzt nicht nur grün anstreichen wollen oder nachhaltig anstreichen wollen. Genau Und wenn du dieses enkelfähige Rating durchläuft, dann bist du entweder eben ein Aspirant, warum weil du vielleicht heute noch nicht enkelfähig bist, aber es werden möchtest. Oder du wirst vollwertiges Mitglied und kannst dann eben Teil dieser Bewegung sein. Und wenn der Vorteil, den du daraus hast ist, dass du Unternehmen findest, andere findest, die die gleiche Reise gehen und dir damit auch zeigen können, was bei ihnen funktioniert hat, Was nicht funktioniert hat. Best Practices austauschen, Methoden austauschen. Also beispielsweise bieten wir an, eine Schulung in dieser Marginal abatement kosten analyse für Dekarbonisierungen, Das Feature with Living Rating als Gradmesser wo stehe ich denn heute, Wo könnte ich stehen und wie komme ich dahin? Wir bieten Austauschformate an, Das Enkelfähig Summit ist ein Austauschformat. Wir bieten noch weitere an, planen jetzt zum Beispiel das nächste auch im Oktober. Das heißt, ganz viele Austauschmöglichkeiten, Best Practices und vielleicht irgendwann ultimativ auch noch mal gemeinsame Investitionsmöglichkeiten, weil wir auch darüber nachdenken, ob es nicht vielleicht irgendwann mal einen enkelfähig vorgeben soll, wo dann eben Unternehmer:innen, die interessiert sind, sich dann eben auch beteiligen können, in nachhaltigere Geschäftsmodelle zu investieren.
Harald: Wer sind eure Mitglieder? Wie viele habt ihr und gibt es vielleicht oder welche dich kennen könnte?
Axel: Also im Moment sind wir 6 Unternehmen, was du kennen könntest wir neben Haniel arrineo wir haben noch einige kleinere Unternehmen, fangen jetzt aber auch tatsächlich muss ich dazu sagen, erst die Gespräche an, aktiv Mitglieder zu werben. Wir haben 10 Gründungsmitglieder, da ist ein Fabian Kienbaum zum Beispiel mit dabei, den könntest du kennen. Das ist eine Christiane Underberg mit dabei, das heißt, das sind 10 Personen, die sich dem verschrieben haben und mit uns zusammen diesen Verein, den Enkelfähig EV, gegründet haben, der Der Betreiber quasi der Bewegung ist und jeder, der Interesse hat, kann sich gerne bei mir melden. Wir suchen Mutige Unternehmer:innen, die Interesse daran haben, sich selber zu transformieren und daran zu beteiligen Oder eben auch einfach nur Austauschformate suchen, Um den Weg ein wenig bereitet zu bekommen.
Harald: Nachhaltigkeit hat es im Moment ja ein bisschen schwer, was unter anderem daran liegt, dass vor allem über ihre vermeintlichen Risiken und Kosten gesprochen wird und weniger darüber, was man mit ihr gewinnen kann. Mit ihrem Future with Living Index haben die Haniel Jungs und Mädchen den Spieß umgedreht und das ganze messbar gemacht und siehe da, die nachhaltigeren Produkte in ihrem Portfolio wachsen schneller und werfen höhere Margen ab als die konventionellen. Mit Enkelfähig haben Sie dazu ein Narrativ gestrickt, das Menscherunternehmen für diese Form des Wirtschaftens gewinnen soll. Könnt ich mir vorstellen, dass manche Firma ein wenig fremdelt, bevor sie mitmacht, da der Begriff Enkelfähig ja seit langem mit Haniel assoziert wird, aber super interessant und lobenswert ist der Ansatz dennoch, denn gute Nachrichten kann Nachhaltigkeit momentan allemal gebrauchen. Axel zum Schluss will ich gerne in den Kreis schließen zu dem Unternehmen, bei dem du arbeitest und was das Besondere daran ausmacht. Also du warst, du bist Maschinenbauingenieur, du hast bei ThyssenKrupp Materials und beim Baukonzern Saint Gobain gearbeitet, welchen spürbaren konkreten Unterschied macht es für dich, wenn man bei einer 280 Jahre alten Familienfirma wie Haniel unter Vertrag ist und du nicht ein, sondern letztlich 800 Chefs hast, die nach diesem Enkelfähigkeit Ding leben. Woran merkt man das?
Axel: Also erstmal deutlich weniger anonym, als das zum Beispiel bei einer Aktiengesellschaft ist, für die ich ja vorher zweimal gearbeitet habe. Das heißt, ich habe die Möglichkeit, mich tatsächlich mit den mit den Eigentümern auszutauschen und auch zu verstehen, was was die denn treibt und bewegt, und oft ist das das auch ganz interessant, eben natürlich ein Spiegelbild der Gesellschaft bei 800 Menschen plus Familienanhang ist es ganz klar, dass es dann eben auch ja ein Stück weit die Gesellschaft widerspiegelt, und das ist schon mal.
Harald: Das heißt, nicht alle sind begeistert von Enkelfähig, heißt das auch?
Axel: Nein Also ja, begeistert von, Also ich glaube es gibt auch da natürlich viele, die Bedenken haben und die nicht wissen, wie das wie und ob das funktioniert und vielleicht auch welche, die mehr das Risiko scheuen als andere. Also natürlich haben wir, haben wir da alle bei unseren Shareholdern, wie das bei anderen Unternehmen genauso ist, alles dazwischen, aber diese Auseinandersetzung ist gut und vor allen Dingen auch überhaupt mit den Shareholdern, sich austauschen zu können und auseinandersetzen zu können, ist ja auch eine riesige Chance, weil du hast ja eine ganz andere Möglichkeit, auch zu vermitteln, was du denn da eigentlich vor hast und wo der Weg hingehen könnte und eben auch deine vielleicht Erfolge oder die die Pflänzchen mal zu zeigen, die sich da entwickeln und die man jetzt zum Wachsen bringen kann. Das hat mich sehr, sehr fasziniert, dass natürlich dann auch das Thema Enkelfähig an sich, weil ich glaub als ich ich, ich hatte ja mit Nachhaltigkeit im Vorfeld schon bei Saint Gobain gebahnt zu tun, vor allen Dingen mit erneuerbaren Energien, aber als ich dann dieses Wort gesehen habe und wofür das eigentlich steht, dann hat mir das Mut gemacht und auch mein Interesse geweckt, weil ich suchte ja auch als Person danach, wie kann ich eigentlich mich verändern und transformieren und wo kann ich meine Arbeitszeit reinstecken um, Dafür zu sorgen, dass meine beiden Töchter noch die gleiche Zukunft vor sich haben die, wie ich sie als Vergangenheit hatte, die relativ unbeschwert war im Vergleich, die Wohlstand versprochen hat. Und das möchte ich ja und trotzdem auch noch Natur, und das möchte ich ja für meine Kinder genauso und das hat mich gecatcht.
Harald: Das heißt, du bist an der richtigen Stelle, am richtigen Ort?
Axel: Ja, es fühlt sich so an. Das heißt nicht, dass das immer nur ein das alles Gold ist, falls was glänzt, ne wegen jedem Unternehmen und das haben wir am Anfang besprochen, ist es auch bei uns turbulent, aber Ich empfinde es so, als hätte das Unternehmen, wenn ich das so ausdrücken darf, das Herz am richtigen Fleck Und eine interessante Reise vor sich. Und ich glaube, dass ich hier etwas bewegen kann, und zwar eben nicht nur für den Wohlstand der Gesellschaft, der sondern oder Gesellschafter:innen, sondern eben auch für den Wohlstand, und zwar ökonomisch, ökologisch und sozial, der Gesellschaft und eben damit auch für meine Kinder.
Harald: Axel es war extrem präzise alles, also nicht nur jetzt Die Frage am Schluss, wirklich, ich führe viele Gespräche, aber so on the Point wie du, das ist selten, dass du auch eine Gabe, ein großes Kompliment dafür und danke, danke für deine Zeit, das hat nebenbei auch noch Spaß gemacht.
Axel: Mir auch sehr sehr gerne und gerne wieder.
Tatjana: Das war's auch schon wieder von Sustainable Brand Stories für heute. Vielen Dank fürs Zuhören und wenn euch gefallen hat, was ihr gehört habt, dann abonniert uns doch und hinterlasst eine Bewertung. Wir freuen uns. Bis bald, liebe Hörerinnen und Hörer, bis bald, lieber Harald.