Vidar Sport: Christoph Behroz
Wie schlägt man sich als Underdog-Marke durch?
Jugendmannschaft gegen Champions League-Finalisten: Das ist in etwa die Liga, in der die Sportmarke Vidar Sport in den Markt gestartet ist.
Das Frankfurter Start-Up, das plastikfreie Sportkleidung aus Algen und Holzfasern fertigt, hat es mit Giganten wie Nike, adidas und Puma aufgenommen und sich wenig überraschend manch blutige Nase geholt. Beim Kampf um Testimonials und Impressions haben die Großen einfach den besseren Kader und die größere Erfahrung.
Vidar Sport macht aus dieser Schwäche eine Stärke und weicht auf Nebenschauplätze aus, die Großen nicht beackern können. „You can’t outnike Nike“, weiß Gründer Christoph Behroz. Im Podcast erklärt er, wie Underdog-Marken auf unkonventionellen Wegen bei Reichweite und Umsatz punkten können, warum Vidar Sport auf den Markenwert Fairness setzt und weshalb seine Marke auf einen unschlagbaren Verbündeten zählen kann: „Die Natur ist auf unserer Seite“.
Podcast Transkript Christoph Behroz von Vidar Sport Christoph: Weder uns erkennt man noch so ehrlich muss man sein, kennen auch wenige Leute nur das Problem Polyester am Ende des Tages nichts anderes als als Plastik und dieses Plastik gibt bei jeder Wäsche Mikroplastik ab und das landet dann über die Kläranlage wo es nicht rausgefiltert werden kann in den Flüssen, in den Böden, im Meer in uns und das ist einfach ein riesiges Problem und wie gesagt Polyester Sportkleidung trägt zu einem großen Stück dazu bei, weil es einfach unfassbar viele Teile gibt, die unfassbar oft gewaschen werden und das hat für uns nicht zusammengepasst, weil für uns ist Sport unser ganzes Leben lang was durch und durch Positives gewesen und deswegen hat das für uns aber keinen Sinn ergeben, dass dann Sport für so ein großes Problem mitverantwortlich sein soll und da haben wir gedacht, es muss anders gehen und dann haben wir uns ranbegeben. Harald: Jugendmannschaft gegen Champions League Finalisten, das ist in etwa die Liga, in der die Sportmarke Vidar Sports in den Markt gestartet ist. Das Frankfurter Startup, das Plastikfreie Sportkleidung aus Algen und Holzfasern fertigt, hat es mit Giganten wie Nike, Adidas und Puma aufgenommen und sich wenig überraschend manch blutige Nase geholt beim Kampf um Testimonials und Impressions haben die Großen einfach den teureren Kader und die größere Erfahrung. Vidar Sports aber hat aus dieser Schwäche eine Stärke gemacht und ist auf Nebenschauplätze ausgewichen, die die großen Marken nicht beackern können. „You can't out Nike Nike” weist Gründer Christoph Behroz. In unserer Podcast Folge erklärt er, wie Underdog Marken auf unkonventionellen Wegen bei Reichweite und Umsatz punkten können, warum Vidar Sports auf den Markenwert Fairness setzt und weshalb seine Marke auf einen unschlagbaren Verbündeten zählen kann, „die Natur ist auf unserer Seite”. Tatjana: Willkommen zu Sustainable Branding Stories, dem Podcast für nachhaltig erfolgreiche, erfolgreiche Marken und Kommunikation, präsentiert von Strichpunkt Design und Teil des Brand 1 Podcast Netzwerks. Harald: Christoph undzwar mit einem Kuppel, Rouven hast du vor 4 Jahren eine Sportmarke gegründet, die es mit den etablierten Nike, Adidas und so weiter aufnehmen soll. Genauer gesagt ihr habt drei T-Shirt Modelle fertigen lassen, wie wahnsinnig muss man sein um mit drei T-Shirts gegen Giganten wie Nike, Adidas, Under Armor und andere anzutreten. Christoph: Das müssen wahrscheinlich andere beurteilen, wenn du mich so fragst, würde ich sagen, sehr wahnsinnig. Aber nee, Spaß beiseite, wir sind natürlich von Anfang an realistisch angetreten, nicht mit dem Credo, ja, jetzt krempeln wir mal die ganze Branche um, sondern vielmehr mit dem Ziel, wir wollen hier mal was verändern zum positiven und irgendjemand muss ja anfangen, weil einfach Sportkleidung, wie sie bis dato war und zum Großteil immer noch ist, uns auf den Keks gegangen ist und da wir auch keine adäquate Alternative finden konnten als passionierte Hobbysportler selber, haben wir gesagt gut, dann werden wir das wahrscheinlich selber machen müssen und haben tatsächlich einfach mal losgelegt. Harald: Muss man vielleicht dazu sagen, dein Partner Rouven ist glaube ich ITler, du bist Marketingstratege, hast mal bei Publicis gearbeitet. Kennengelernt habt ihr euch aber bei welcher Sportart? Christoph: Wir spielen zusammen Tennis, damals und auch heute noch, also auch die Business Beziehung hat da glücklicherweise nichts geändert. Harald: Wer von euch ist besser? Christoph: Auch unfaire Frage, wenn ich ganz ehrlich sein muss, der Rouven ist schon besser als ich, darf er aber nicht hören, ich schick ihm das hier einfach nicht. Harald: Ganz kurz, weil du das erwähnt hast, was ist denn noch mal das Problem an Polyester, aus dem aktuell die meisten Pro-Sportler Klamotten bestehen? Du sagst, das hat euch genervt, was genau daran nervt? Christoph: Also daran nervt das Polyester am Ende des Tages nichts anderes ist als Plastik. Und dieses Plastik gibt bei jeder Wäsche, also wirklich wann immer du das in die Waschmaschine schmeißt, Mikroplastik ab und das landet dann über die Kläranlage, wo es nicht rausgefiltert werden kann, in den Flüssen, in den Böden, im Meer, in uns. Jeder kennt die Berichte, Mikroplastik ist nicht in aller Munde, aber wird immer präsenter und das ist einfach ein riesiges Problem. Und wie gesagt, Polyester Sportkleidung trägt zu einem großen Stück dazu bei, weil es einfach unfassbar viele Teile gibt, die unfassbar oft gewaschen werden und das hat für uns nicht zusammengepasst, weil für uns ist Sport unser ganzes Leben lang was durch und durch Positives gewesen und deswegen hat das für uns aber keinen Sinn ergeben, dass dann Sport für so ein großes Problem mitverantwortlich sein soll und da haben wir gedacht, es muss anders gehen, bei Alltagskleidung geht es heutzutage auch anders und dann haben wir uns ranbegeben. Harald: In aller Munde ist das Thema tatsächlich buchstäblich, denn was las ich, dass jeder Mensch im Schnitt das Gewicht einer Kreditkarte Mikroplastik pro Woche isst, tatsächlich und wieder ausscheidet, das meiste aber, also es ist tatsächlich in unserem Munde, wird das Problem denn dadurch gelöst, dass man, wie es beispielsweise Adidas macht, auf Recyclingkunststoff geht? Christoph: Ne, ehrlicherweise nicht. Also auch recyceltes Polyester ist am Ende des Tages immer noch Plastik, gibt immer noch Mikroplastik ab, schadet genauso der Umwelt und ich muss ganz ehrlich sagen, hinzu kommt noch, weiß man aber erst, wenn wir uns n bisschen tiefer in die Thematik einsteigt, um Polyester überhaupt recyclingfähig zu machen, brauchst du einen dermaßen hohen Chemikalieneinsatz, ich geb mal nur das Stichwort Farbe, also jegliches Teil muss erstmal entfärbt, sprich gebleicht werden, damit ich es neu färben und wieder in ein neues T-Shirt oder Kleidungsstück verwandeln kann. Das ist so eklig. Das ist eine Menge, aber auf keinen Fall nachhaltig, tut mir leid, also jeder, der das behauptet, betreibt Greenwashing. Harald: Die Kleidung, die ihr mit Vidar Sport herstellt, besteht aus Buchenholzfasern, das ist auch unter den Markennamen Tänzel bekannt, Biobaumwolle und Algen. Das ganze hat auch etwas mit eurem Namen zu tun, kannst du ein Wort dazu sagen, Vidar sagt mir nichts, was ist das, wofür steht das, wo kommt das her? Christoph: Genau, Vidar war in der nordischen Mythologie der Gott des Waldes und so auch zum Schutz des Waldes verantwortlich und gleichzeitig war er aber ein großer Krieger. Und genau deswegen symbolisiert der Name Vidar für uns genau das, wofür wir auch stehen, nämlich die perfekte Symbiose und Vereinheitlichung von Natur, Nachhaltigkeit und aber eben auch Performance. Harald: Eure Kleidung im Gegensatz zu meinem Adidas Nationalmannschaftstrikot kann ich, wenn ich es irgendwann nicht mehr mag oder wir aus der EM ausgeschieden sind, problemlos auf den Komposthaufen werfen, weil es ja aus Buchenholzfasern, Algen Bio-Baumwolle hergestellt ist. Hergestellt wird es von euch nicht in irgendwelchen asiatischen Sweatshops, sondern in Portugal. Ihr habt also, um das mal zusammenfassen, zusammenfassen, ihr habt ein vorbildliches Produkt und ein riesiges Problem, euch kennt fast keiner. Christoph: Ganz genau so ist es, ja. Also weder uns kennt man noch, so ehrlich muss man sein, kennen auch wenige Leute nur das Problem. Also im ganzen Nachhaltigkeitskomplex ist das Mikroplastik Thema glaube ich ziemlich unterrepräsentiert, jeder hat schon mal irgendwie davon gehört, aber kaum jemand macht sich wirklich Gedanken darüber, plus die Transferleistung, dass eben auch Polyester Sportkleidung dazu beiträgt, die passiert noch viel viel seltener. Du merkst also, wir haben eine riesengroße Herausforderung, nämlich erstmal die Case Awareness oder Problem Awareness aufzubauen, bevor wir überhaupt reinkommen können und sagen können, Ey Leute, hier ist übrigens Vidar Sport und wir hätten da ne Lösung. Harald: Dann lass uns doch gleich dabei bleiben, die Case Awareness herstellen, dass ist Teil eures Markenbildungsprozesses. Wie macht ihr das, auf eurer Website sieht man, da ist von Natur die Rede, das Problem wird adressiert, das kann ich auf der Website erfahren, wie schafft ihr denn noch, oder darüber hinaus, Awareness für das Problem, von dem du sagst, dass uns allen viel zu wenig bewusst ist? Christoph: Ja genau, also das ist tatsächlich die Ongoing Thematik, vor allem für mich im Marketing. Wie schaffe ich das am effizientesten, wie schaffe ich das auf neue kreative Wege und ich sag dir ganz ehrlich, wir haben, als wir angefangen haben, genauso angefangen wie man irgendwie mit einer Sportbranche anfangen würde, mit dynamischen Bildern, viel Sport, am Anfang natürlich auch im Wald, um die Kombination herzustellen. Mussten dann einsehen, ja das funktioniert nur so mittelgut, weil das ist am Ende des Tages ja auch das, was alle machen und so ehrlich kann ich auch sein, das machen die Großen auch viel viel besser als wir, „You can't outnike, Nike” in der Disziplin, die sind einfach richtig gut darin, fertig, wissen wir auch. Deswegen haben wir uns irgendwann auf unsere Stärken besonnen, so ich meine, was können wir denn? Wir sind ja zwei mehr oder weniger junge Dudes aus Frankfurt, die sich hier relativ idealistisch an ein Problem ran begeben haben, ja lass doch damit arbeiten, lass doch mal uns vor die Kamera bringen, weil das ist es was es bei Nike, Adidas eben nicht gibt und genau damit haben wir angefangen, also klassische Gründer-Kommunikation. Und die findet dann natürlich nicht irgendwo im Büro statt, vor einem Flipchart oder so, sondern immer auf dem Sportplatz, immer im Sportkontext, immer eingewebt in Bewegung und Dynamik etc.. Aber das ist im Moment so unsere Go to Strategie, dass wir das wirklich als Gründer personifizieren und auch entsprechend nahbar und anfassbar erzählen, das gelingt uns mal besser, das gelingt uns mal schlechter, aber das ist das, was im Moment am Erfolg wahrscheinlich ist. Da kriegen wir auch sehr gutes Feedback, weil die Leute dann auch ganz oft sagen, dass wir echte Aha- Effekte bei Ihnen ausgelöst haben. Also ich krieg mehr oder weniger täglich das Feedback, OK, ich hab da noch nie drüber nachgedacht, aber so wie du es mir jetzt erklärt hast, macht es total Sinn und ich glaub ich muss mich damit in der Zukunft mal auseinandersetzen. Und das ist genau das, was ich will Harald, das ist, wenn der Schritt gemacht ist, dann steht in der mittelfristigen Zukunft mir die Tür offen, um vielleicht auch mal ein Zelt zu generieren und eben über lange Sicht die Branche zu transformieren, hin zu mehr Nachhaltigkeit. Harald: Wo erreicht ihr diese Menschen, von denen ihr sozusagen, bei denen der aha Effekt erzeugt wird? Wie erreicht ihr die und was müsst ihr tun, um sie zu erreichen? Christoph: Ja, also wir bedienen uns natürlich ein paar relativ obvious und klassischen Kanälen, also Google Searches ist natürlich einer, Paid Socials ist natürlich auch einer, Influencer ist ein anderer, der ist aber gar nicht so einfach, weil in dieser Schnittstelle, in der wir unterwegs sind, Sport und Nachhaltigkeit, gibt es nicht so viele Köpfe, weder männlich noch weiblich, die da gut passen würden. Da muss man halt sehr, sehr genau hinschauen, da sind, wie gesagt, deswegen Social und Search im Moment so Haupttreiber. Es gibt einen Kanal, der, glaube ich, ganz interessant ist für Marketiers, der sich für uns als absolute Goldgrube herausgestellt hat, und es hätte am Anfang niemand gedacht, und das ist Podcast-Werbung. Als wir mit Podcast Werbung angefangen haben, haben mir viele Freunde, auch noch aus der Agentur Zeit, eher davon abgeraten, haben gesagt: Pass auf Digger, du hast n visuelles Produkt Audiomedium dafür, weiß ich nicht ob das ne gute Idee ist. Das ist aber deswegen ne sehr gute Idee, weil ich im Podcast A viel Platz hab, 30, 60, teilweise 90 oder sogar 120 Sekunden, wenn der Host Bock hat auf das Thema. Und ich eben die Kredibilität des Hostes auch noch mitnehme und wir wissen alle, jeder der regelmäßig nen Podcast hört, so wie deinen zum Beispiel, die Hosts, die sind absolute Ambassadors und denen hört man gerne zu und denen glaubt man auch. Und deswegen sind wir dazu übergegangen, dass immer verstärkter einzusetzen, immer mit der Prämisse, dass wir da nie einfach sagen: Hey, jetzt mach hier mal Werbung für uns, sondern ich sag immer, pass mal auf, ich erkläre euch den Case, ich schick euch mal n paar Sachen zu, damit macht ihr mal 3, 4 Wochen Sport, wenn ihr Bock habt, dann sagt ihr mir, was ihr davon haltet und wenn ihr das immer noch cool findet, dann machen wir was zusammen. Und das hat sich auch als, ja, sehr tragfähig herausgestellt, weil in der Regel finden die Leute das cool und können dann eben auch viel authentischer darüber erzählen, da werden dann immer so persönliche Anekdoten noch eingestreut; Ach so, bei mir war es übrigens so, dass ich das noch gar nicht gewaschen hab, jetzt in 4 Wochen, weil das kann ich ja machen mit so ner Naturfaser, total cool tralala und schon hast du wieder ein Stein im Brett. Harald: Überraschend fand ich den Podcast, in dem ihr zuletzt wart, meiner Meinung nach, Feel The News mit Sascha und Jule Lobo, ich kenne sie jetzt nicht persönlich, aber ich will mal sagen, die Top Sportler sind die nicht so oder? Christoph: Das ist absolut richtig. Und da kann ich jetzt vielleicht mal ausholen, auch noch mal einen kleinen Blick unter die Motorhaube der Entwicklung unserer Marketingstrategie geben. Als wir angefangen haben, haben wir auch gesagt, ja, unsere Zielgruppe sind Sportler mit grünem Gewissen, haben wir das immer genannt. Mittlerweile drehe ich das um und sage, unsere Zielgruppe sind eher Leute, die grün denken, aber auch Sport machen. Und das tut dann nämlich eben fast jeder. Warum ist das so? Wir haben einfach gelernt, dass wir bei den Leuten, die wirklich echt n grünes Mindset haben, die sich für die Themen Nachhaltigkeit, Sustainability et cetera interessieren, viel, viel leichter durchkommen mit unserer Message, als wenn ich das hier, wenn jemand das zum ersten Mal hört, und deswegen kann ich auch, wenn ich das so rum denke, die Grün-Denkenden, die aber auch Sport machen, muss ich gar nicht unbedingt nach einem Sportformat gucken, sondern ich muss gucken, wo kriege ich, die sich für Nachhaltigkeit interessieren, die progressiv unterwegs sind etc.. Und das sind dann unter anderem in Formaten wie zum Beispiel Feel The News, Piratensender Powerplay von Friedemann Karig und Samira El Ouassil, ist noch so n Format, was sehr gut für uns funktioniert. Das funktioniert eben da sehr sehr gut und am Ende des Tages hast du dann wie die Logos halt Leute, die natürlich keine Top Sportler sind, aber eben auch Sport machen. Natürlich geht die Jule auch laufen, nach ihrer zweiten Schwangerschaft, der Sascha auch, der geht auch ins Fitnessstudio und so weiter und sofort und es ist auch für uns die richtige Positionierung weil wir brauchen gar nicht zwingend auf die High Performance Profisportler gehen, das machen schon genug andere, wir gehen ganz bewusst auf den Breitensportler so wie ich selber auch bin. Der gerne Sport macht, auch mehrmals die Woche, sich in verschiedenen Sachen auch ausprobiert, da möchte ich hin, da will ich sein, da habe ich einen riesigen Hebel. Harald: Wobei natürlich ihr dabei perspektivisch in der grünen Nische bleibt, ne, also wenn ihr die Leute abholt, die grün denken und Sport machen, gut, machen wahrscheinlich fast alle, aber man sagt ja so ungefähr die Öko Fans in Deutschland sind so 15 bis 20% der Bevölkerung, es bleiben 18% davon vielleicht 20% sind dann wiederum Öko ablehner, mit dem man gar nicht mit solchen Themen kommen braucht, aber das Risikopotenzial für viele Marken aktuell ist ja die schweigende Mitte, die auch sagt wir wollen ökologisch einkaufen und das dann nicht tun, weil eben andere Dinge wichtiger sind. Aber ihr habt euch entschieden, in dieser Startphase erstmal die Nische abzugrasen und wahrscheinlich könnt ihr euch dann in Zukunft irgendwann mal überlegen, was ihr mit dem großen Rest anstellt, oder? Christoph: Ja, du hast die Antwort gegeben. Genau, Fokussierung ist glaube ich einer der Kernsätze in diesem Punkt ist bei Markenpositionierung generell eines der Kernthemen und Trust The Process, also am Ende ist das ein Prozessor wie im Sport auch alles ein Prozess ist. Ich werde nicht von heute auf morgen die Welt erobern, schon gar nicht mit Konkurrenten die in einer breiten Masse so stark sind wie Nike, Adidas und Co es nunmal sind, sondern ich geh da step by step und wenn ich erstmal die Nische habe, dann steh ich mit meinem Zwei-Mann-Startup schon mal auf sehr sehr stabilen Beinen um von da aus dann n Schritt weiter gehen zu können. Und na klar sind auch wir, wie wahrscheinlich jede Gründerin, jeder Gründer das tut, am Anfang losgelaufen mit der Idee, ja mein Produkt braucht jeder und es wird auch jeder kaufen, das ist de facto nicht so und deswegen ist Fokus für uns ganz ganz entscheidend und für Moment mag es dann die Nische sein, aber time will tell ob wir dabei bleiben. Tatjana: Quick and Dirty, Zeit für eine Runde fixe Fragen. Was war denn der Punkt deines Lebens, an dem dir die Bedeutung von Nachhaltigkeit bewusst geworden ist? Christoph: War kein Punkt, war ein Prozess und ist denke ich ausgelöst worden durch ein kleines Mädchen, was freitags nicht mehr zur Schule gegangen ist. Tatjana: Warum glaubst du, dass Nachhaltigkeit und nachhaltige Markenführung in den nächsten Jahren für den Wettbewerb entscheidend sein werden? Christoph: Glaube ich nicht, leider nicht. Ich glaube, es wird eine Facette von vielen sein, die aber wichtiger wird und deswegen ist die Antwort Zeitgeist. Tatjana: Das Argument, mit dem du auch den ignorantesten Nerd überzeugst, nachhaltiger zu handeln? Christoph: Was machst du am liebsten? Kannst du das noch machen, wenn der Planet kaputt ist? Na siehste. Tatjana: Deine Definition von Nachhaltigkeit in einem Satz. Christoph: Bezogen auf Produkte, ein Produkt, was nur so viel Schaden anrichtet, dass der Easy morgen auch wieder eingefangen werden kann. Tatjana: Und hast du eine bessere Alternative statt des ausgeleierten Begriffs Nachhaltigkeit? Christoph: Realness. Tatjana: Jetzt mal ganz ehrlich, was ist dein persönlich unnachhaltigstes Produkt oder Angewohnheit? Wo cheatest du? Christoph: Ja, Fashion klar. Also ich kaufe zwar sehr gut, aber ich kaufe zu viel, da müssen wir uns nichts vormachen. Tatjana: Das Gesetz mit Blick auf Nachhaltigkeit, das du schon morgen auf den Weg bringst, solltest du heute Bundeskanzler werden? Christoph: Die CO 2 Vermögenssteuer. Hab ich noch nicht zu Ende gedacht, aber immer wenn man so Zahlen liest wie das Reichste ein Prozent der Welt oder der westlichen Gesellschaft, verursacht ein Drittel der CO 2 Emissionen, dann muss einem einfach nur schlecht werden. Wir werden die Taylor Swift, Jeff Bezos, Elon Musk dieser Welt nicht von ihrem Verhalten runterbekommen, dann lass sie dafür zahlen, damit wir versuchen können, das wieder einzudämmen. Harald: Ihr wollt in diesem Jahr glaube ich, eine halbe 1.000.000 Umsatz machen. Wie hoch ist etwa euer Marketingetat? Christoph: Unser Marketingetat sind knappe 100.000€, ungefähr. Harald: Christoph, in den 80 Jahren hatte ja Nike im Basketball dasselbe Underdog Problem wie ihr wie wir alle seit dem Film Air wissen und Nike hat das gelöst, indem sie Michael Jordan als Testimonal unter Vertrag genommen hat. Sony Vaccaro, der Typ der das geschafft hat, sagt im Film diesen berühmten Satz: a shoe is a shoe until someone steps into it. Ist das auch ein Rezept für euch, könnte das ein Rezept für euch sein, Testimonials, Sport Testimonials? Christoph: Theoretisch ja, 100%, in der Praxis schwierig. Warum? Auch da machen die Großen ihre Hausaufgaben einfach sehr, sehr genau. Ich verrate nicht zu viel, wenn ich sage, dass wir auch schon mit Bundesliga Profis gesprochen haben zu unseren Sachen, es gibt sogar einen Bundesliga Profi, der Sachen von uns trägt, aber das ist halt nur inoffiziell. Harald: Oh Benjamin Henrich? Ich bin mir nicht- Christoph: Da kann ich jetzt nichts Genaues zu sagen. Aber das, wie gesagt, immer nur inoffiziell, weil die dann halt sagen ey pass auf, ich find das cool was ihr macht, ey es sind auch coole Produkte und find ich auch total gut, aber ich bin halt unter Vertrag, und mein Vertrag gibt mir ganz klare Vorgaben was ich darf und was ich nicht darf und tut mir leid Christoph ich kann nicht mal ein Foto mit dir machen ja und dann ist das so und dann merkst du irgendwann, dass das halt irgendwie auf nahezu jeden zutrifft, der auch nur ein bisschen Reichweite in der deutschen Sportbranche hat, deswegen sind wir im Moment dazu übergegangen, eher so, bisschen reichweiten schwächere Sportlerinnen und Sportler auszustatten und das auch nur auf kleiner Flamme. Da kann man dann aber nicht echt von einem Testimonial Ansatz sprechen, ne, weil das sind keine Gesichter die bekannt werden in der breiten Öffentlichkeit, das ist eher so n bisschen credibility, Ambassador, das machen wir gerne, das macht auch sehr viel Spaß, aber dieses Testimonial Game wusste ich vorher auch nicht, das haben Adidas und Nike wirklich echt durchgespielt. Harald: Was sind das für Sportlerinnen und Sportler, die eure Sachen tragen? Also mal ein Beispiel. Christoph: Ist zum Beispiel eine Kampfsportlerin, die hier aus der Gegend kommt. Wir haben diverse Leichtathleten rund um Frankfurt, wir arbeiten hier mit so ein paar Laufcrews zusammen bei uns in der Hometown. Ich hab letzte Woche eine Kooperation eingetütet mit einer Yogalehrerin aus München, also da sind wir relativ breit unterwegs, da gucken wir immer, was passt, ob es vom Mindset passt, also weil das müssen natürlich Leute sein, die hinter diesem Ansatz auch stehen, sonst macht es keinen Sinn, wir sind, wir fallen nicht auf durch coole Designs oder durch sonst irgendwas, sondern man muss sagen, ja, ich verfolge die Idee, die Nachhaltigkeit, das ist mir, ganz, ganz zentraler Aspekt, und dann sind wir da für jede Kooperation offen. Harald: Was sind die Werte, für die eure Marke stehen soll? Welches Bild sollte ich im Kopf haben, wenn ich an Vidar Sport denke? Christoph: Ja, definitiv Fairness, also Fairness ist ja eigentlich n Kernwert des Sports. Sportkleidung ist momentan alles andere als fair, ist weder fair gegenüber dem Planeten, nicht fair gegenüber zukünftiger Generationen und auch schon gar nicht fair gegenüber den Arbeiterinnen und Arbeitern, die die Sachen fertigen. Das muss man sich vielleicht immer wieder bewusst machen, wenn man so'n Shirt anzieht und damit auf den Platz tritt. Und am Ende des Tages aber versuchen wir auch immer, dieses Bild, der, ja, die Natur steht auf deiner Seite, in die Köpfe zu bekommen, wo ich denke, so ey, wenn ich mir irgendjemanden, der mich unterstützt, auf der ganzen Welt aussuchen dürfte, dann wäre es, glaube ich, Mutter Natur. Also wenn ich die auf meiner Seite habe, dann kann ich eigentlich kein Spiel mehr verlieren. Das ist schwierig zu erzeugen, das Bild und ich bin selber auch kein Grafiker und wir haben da auch noch nicht den Stein der Weisen gefunden, wie man das mal richtig cool umsetzen kann, aber wir versuchen dann aber zu sagen, auch weil unsere Shirts halt auch ja abseits dieser Nachhaltigkeit was Besonderes sind. Die tragen sich sehr angenehm, die stinken nicht nach Schweiß, die leiten die Feuchtigkeit perfekt nach außen, also die sind auch Performance technisch absolut oberstes Regal. Und das versuchen wir immer so ein bisschen zu transportieren, dass das eben nur geht, weil wir mit Mutter Natur einen Bund geschlossen haben und die jetzt in unserem Team spielt, sozusagen. Harald: Super. Im Vorgespräch hast du mir noch 2 Learnings von euch mitgegeben, die fand ich super interessant, auf die würde ich noch zum Schluss gern mit dir sprechen. Du hast gesagt, zum einen habt ihr gelernt, dass ihr eure Gesichter zeigen müsst, also Authentizität, warum ist das gerade für euch wichtig, was bringt es Vidar Sport? Christoph: Ja, also am Ende des Tages sind wir, glaube ich, immer noch alle sehr soziale Tiere. Menschen mögen Menschen und es gibt keinen Grund, die Menschen hinter der Brand nicht zu zeigen. Großkonzerne können das nicht mehr machen, weil das sich gar nicht so genau runterbrechen lässt und sagen, dass, wer sind denn hier die Menschen, die die Fäden ziehen. Wir können das eben doch und deswegen machen wir das auch. Und ich sag dir ganz ehrlich, ich persönlich, vor allem, war da lange sehr scheu. Ich bin jetzt nicht so n Kameratyp, aber da hat mich die Erfahrung doch auch irgendwie gelehrt, dass das definitiv was für die Marke bringt, dass das sehr, sehr gutes Feedback uns bringt und dass das halt eben auch diese Challenger Story, die du vorhin angesprochen hast, absolut stärkt, weil genau das sind wir, wir sind ne challengerbrand, wir treten, das ist eine Underdog Story, wir treten an um den großen Mal irgendwie ein bisschen zu zeigen, dass die vielleicht auf dem Falschen, auf dem falschen Pfad unterwegs sind und dafür braucht es einfach die Gesichter hinter der Marke, ganz klar. Harald: Der andere Punkt, den du mir genannt hast, fand ich sehr interessant, dass ihr euer Audienz besser verstehen gelernt habt. Zu Anfang habt ihr Sportler im Wald gezeigt, weil eure Kleidung ja letztendlich dann aus dem Wald kommt, werden Bäume für umgehauen, aber jetzt macht ihr es nicht mehr, warum? Christoph: Kurzer Einschub, für unsere Kleidung wird zum Glück kein Baum umgehauen, weil wir aus Restholz fertigen, was sowieso überbleibt, in der Regel bei der Möbelproduktion, ist ja das Schöne an Fasern, da reicht ihr das kleinste Stück Holz, um daraus zu arbeiten, das heißt also dank unserem Stoffproduzenten Tänzel aus Österreich fallen dafür eben keine Bäume, weil genug Restholz überall über bleibt. Genau der Punkt mit der Zielgruppe ist, der ist total entscheidend, wir haben, wie gesagt, angefangen mit Bildern im Wald, was ja auch super naheliegend ist, also mittlerweile so naheliegend, dass ich mich dafür schäme das zu erzählen, mussten dann aber feststellen, dass diese Art Bildwelt stellt ja in keinster Weise die Lebensrealität unserer Kundinnen und Kunden wieder. Weil bei uns kommen fast 50% der Menschen, die uns kaufen, aus der Großstadt, also aus dem urbanen Raum, und machen natürlich auch dort Sport. Die gehen laufen in der Stadt, vielleicht maximal im Park, die gehen ins Fitnessstudio, die gehen ins Yogastudio und so weiter und sofort. Und deswegen haben wir uns irgendwann so n bisschen umgestellt, wenn man auf unser Instagram Profil schaut, dann sieht man auch da sehr sehr urbane Bilder, oft Frankfurter Skyline Hintergrund. Aber oft versucht halt mit einem grünen Touch, wo wir halt dann versuchen grafisch da ein paar Elemente reinzubringen um genau das zu zeigen, so es geht halt beides und du musst nicht irgendwo draußen in der Lüneburger Heide wohnen, um hier repräsentativ natürlich Sport machen zu können. Christoph: Es gibt ja den alten Spontispruch Du hast keine Chance, also nutze sie. Und genau so lässt sich die Strategie der 2 Mann Marke Vidar Sport beschreiben, gegründet von einem ITler und einem Marketingstrategen. Weil sie im klassischen Sportmarketing, also beispielsweise mit teuren Testimonials oder aufwendigen Kampagnen, keine Chance gegen die Branchengröße hat, sucht ihre Marke auf unkonventionellen wegen ihr Glück. Zum Beispiel, indem sie ihre Gründer vor die Kamera schickt, die als authentische Botschafter von der Mission ihrer Marke erzählen. Adi Dassler und Phil Knight von Nike können das natürlich nicht mehr tun. Oder, indem sie in wenig naheliegenden Podcasts, wie beispielsweise Jule und Sascha Lobos Feel the News, sich einkaufen. Formate also, die wenig mit Sport, aber viel mit der grünen Zielgruppe der Marke zu tun haben. Interessant fand ich auch, dass Vidar Sport in der Kommunikation voll auf Nachhaltigkeit und diese Zielgruppe setzt. Damit steckt die Marke zwar fürs Erste in der Öko-Nische fest, aber die bietet für die kleine Marke fürs Erste noch ausreichende Wachstumschancen. Nachdem wir jetzt darüber gesprochen haben, was funktioniert hat, unkonventionelle Wege, die ihr eingeschlagen habt, was habt ihr ausprobiert, was marketingtechnisch gar nicht funktioniert, Für eine upcoming Brand wie eure? Christoph: Stand jetzt Tiktok. Muss ich aber auch ehrlich zugeben, TikTok ist aus meiner Sicht n Kanal, wenn du den machst, muss man den richtig machen, ne, und das braucht viel Arbeit, das braucht viel Ressource und auch viel Durchhaltevermögen und all das kann ich im Moment nicht liefern. Wie gesagt, wir sind 2 Mann unternehmen und ich muss mich auch in der Auswahl meiner Maßnahmen stark fokussieren und da ist TikTok auf jeden Fall nicht die 1, auch wenn das mit Sicherheit langfristig ein sehr sinnvoller Kanal sein kann, aber das ging bisher gar nicht und wir haben auch super viel Leergeld, zum Beispiel im Influencer Marketing gezahlt. Also ich weiß die allererste Influencer Coop die wir mal gemacht haben, die war gar nicht so klein, die Dame hatte 300k Follower, und ja ich war halt blauäugig genug zu sagen, so ey mach du mal, du kennst deine Audience am besten, ich sehe dich auch eher als Artist, dementsprechend ich kontrolliere das gar nicht, hau raus ich brauche das nicht mehr groß vorher freigeben. Oh boy. Harald: Was passiert, erzähl. Christoph: Ja, das war es dann schon irgendwie. Wir hatten also mehrere Stories bei ihr gebucht und es war schon cool und die Sachen waren cool in Szene gesetzt, aber 0 background info 0 Kontext es ging dann doch sehr sehr viel um sie und wie klasse sie halt darin aussieht beim Sport, aber das reicht halt nicht. Das reicht halt nicht, um irgendwie unsere Geschichte zu transportieren und ich wusste das natürlich, hatte auch gedacht, dass ich das entsprechend gebrieft habe. Ja, scheinbar nicht. Und dann stößt du da und versuchst irgendwie nachzuverhandeln mit der Produktionsfirma, die stellen sich aber auch ganz auf den Standpunkt oder du wolltest nicht freigeben, du hast nicht freigegeben, that's about it. Ja, das sind Learnings, die man einfach zieht, muss man durch. Harald: Ok, ein interessanter Punkt. Das hat aber auch keine Verkäufe evoziert, also weil man könnte ja sagen, damit kann eure Marke die Leute abholen, denen die Nachricht vielleicht eher ein bisschen schnuppe ist, aber die Influencerin Klasse finden und sieht gut aus, will ich haben, aber das hat so nicht funktioniert. Christoph: Nee, das hat so nicht funktioniert. Ich glaub dafür ist wahrscheinlich das Influencer Game auch schon n bisschen zu übersättigt, weil dass du da irgendwie mit so einem One Contact: Hallo Leute, hier ist diese Brand, wo mittlerweile auch jeder weiß, die, die oder der wird dafür bezahlt, dass das direkt so Funk durch die Decke schießen würde. Nee, das war absolut nicht der Fall. Harald: Wenn man das jetzt alle gehört hat und euch ganz großartig findet, wo und wie bekommt man Vidar Sport eigentlich außer über euren eigenen Onlinestore? Seid ihr im Offline Handel, macht das Sinn für eine kleine Brand wie euch oder es POS gar nicht das Thema. Christoph: Da probieren wir uns gerade so ein bisschen aus, weil ich glaube, für uns ist offline Handel eine Medaille mit 2 Seiten, also einerseits absolut mehrwertig klar, weil wir haben ein haptisches Produkt, das trägt sich halt auch ganz anders, als alles was du bisher kennst. Also wenn du das mal angefasst, mal angezogen hast, dann merkst du direkt so okay cool, das ist tatsächlich was anderes. Also von daher eine super Sache, aber auf der anderen Seite, auch wieder ist der ganze Ansatz, das ganze Thema erklärungsbedürftig und hängen uns jetzt einfach nur in den Standard Intersport neben Nike und Adidas, das wird nicht funktionieren, weil sind wir ehrlich, wer ist denn eigentlich Vidar Sport? Deswegen machen wir da die ersten Gehversuche gerade, aber wie gesagt, auch da muss viel Arbeit einfließen, wir sind im Moment in einem Concept Zoo in Hanau, hier unweit von Frankfurt, Hanau, aufladen. Die Jungs und Mädels da machen das total super, die sind total angefixt von unserer Idee und können mittlerweile unsere Produkte fast besser erklären als ich das kann. Und dann funktioniert das halt auch. Und das muss halt für uns die Prämisse sein.Und wir sprechen im Moment auch mit dem ein oder anderen Sport Einzelhändler aber immer genau auf dieser Basis, dass wir sagen, so OK, wenn dann müssen wir hier schon gemeinsam n bisschen Arbeit reinstecken, ansonsten wird es wahrscheinlich schwierig werden. Harald: Christoph, wenn wir uns in 3 Jahren wieder treffen, krieg ich dann überhaupt noch ein Gespräch mit dir oder seid ihr so abgehoben, abgegangen, dass ihr gar keine Zeit mehr für Podcast habt? Wo wollt ihr, wo wollt ihr in 3 Jahren, wo wollt ihr in 5 Jahren stehen? Das würd mich noch interessieren. Christoph: Ja, du kriegst da immer ein Gespräch mit mir. Ich werd dir das gleiche sagen wie irgendwie jedem, mit dem ich zusammengearbeitet hab. Jetzt in den vielen, die wir schon machen, nämlich wir vergessen nicht wer unsere Freunde sind und wer am Anfang mal mit dabei war, weil let´s face it Startup lebt viel von Gefallen tun, Fotografen, die mal n Euro weniger nehmen, Kumpels die sich als Models vor die Kamera stellen und so weiter und sofort und deswegen, ja, Beziehung ist alles, mach dir darüber keine Sorgen. Ich hoffe ganz klein gebacken, dass wir in 3 Jahren immer noch am Markt sind, weil die Zeiten sind schwieriger auch für nachhaltige Produkte in unserer Branche sowieso. Und dass wir natürlich irgendwie größer dastehen, als wir es jetzt sind, aber ehrlicherweise in The Long Run hoffe ich gar nicht so eher, dass wir hier der nächste größer Durchstarter sind, der irgendwie alles übernimmt, sondern dass die Branche anfängt, umzudenken. Und wenn in 2 Jahren Adidas mit einer Kollektion aus Holz und Algenfasern rauskommt und das gut läuft und die vielleicht sagen, passt mal auf, wir denken darüber nach, komplett umzustellen, da Krieg ich Tränen in die Augen und bin einfach nur glücklich, dass ich sagen konnte, hey vielleicht haben wir einem geholfen, diese Veränderung anzuschieben. Weil am Ende des Tages wird es diese Veränderung brauchen und wir können die auf keinen Fall alleine stemmen. Harald: Und wenn das so käme, wäre das so ein Anlass zu sagen OK, wir haben eigentlich unsere Mission erreicht mit eigenen kleinen oder großen Eigenanteil, dann lassen wir es jetzt mal machen wir was anderes, weil es gibt jetzt ja die Gute, die gute Sportkleidung könnte es, dann klappt ja, macht ihr dann den Laden zu? Christoph: Wir lassen den Laden so lange auf, wie es irgendwie geht. Sollte es so kommen und die Big Player besinnen sich auf dieses Thema und fegen uns dann sozusagen vom Markt, dann gehe ich mit einem Lächeln im Gesicht. Harald: Christoph ein schöneres Schlusswort hätte ich nicht sagen können. Vielen Dank für das Gespräch. Christoph: Vielen Dank, Harald, hat Spaß gemacht. Harald: Sustainable Brand Stories ist Teil des Brand 1 Podcast Netzwerks und damit eines Netzwerks unabhängiger Business Podcast. Wir machen Wirtschaft erleb und hörbar. Mit dabei sind zum Beispiel Subscribed Now. Hier stellt Lennart Schneider Konzepte vor, mit denen ihr Abonnent in den Gewinnen und glücklich machen könnt. Um digitale Geschäftsideen geht es im Podcast digitale Optimisten mit Alexander Morsegger. Im Planetary Podcast Virum diskutieren Brand 1 Host Frank Dahlmann und Fridtjof Detzner von Planet Aventures über Wirtschaft in planetaren Grenzen. Alle Podcasts findet ihr auf Podcast. Brandeins.de Brand 1 als Wort ausgeschrieben schaut hier doch mal rein und hört vor allem rein, denn langweilig, das können wir versprechen, wird es nie. Tatjana: Vielen Dank fürs Zuhören. Für weitere Infos. Schaut gerne in die Shownotes und abonniert den Podcast, um keine Folge zu verpassen.