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Talking to Tobi

Tobi begann nach dem Abitur in Tübingen Biologie zu studieren. Von dort wechselte er an die Hochschule für Gestaltung in Schwäbisch Gmünd und studierte dort Kommunikationsdesign. Bis heute begleiten ihn diese beiden Themenfelder. Schon während des Studiums startete Tobi bei Jung von Matt am Neckar. Eine sehr wichtige Zeit für ihn, um interdisziplinäre Denkweisen zu entwickeln und konzeptionelle Klarheit in seine Arbeitsweise zu integrieren.

2007 kam er als Designer zu Strichpunkt und entwickelte sich schnell zum Art Director, machte dann den Sprung zum Senior Art Director. Tobi zog als Creative Director 2012 mit drei Kollegen nach Berlin und baute dort das Berliner Office auf. Heute ist er Creative Lead von unserem Studio in Berlin.

SP: Tobi, was macht für Dich in dieser Zeit einen guten Kreativen aus?
Das ist heute nicht anders als seit jeher. Gute Kreative sind und waren schon immer Problemlöser. Sie übersetzen Komplexität in Einfachheit, sie schaffen Klarheit im Chaos und sie wissen um die Kraft der Ästhetik. Form follows function ist heute zwar populärer denn je, das heißt aber nicht, dass man die Form vernachlässigen sollte. Im Gegenteil.
 
SP: Was treibt Dich persönlich an?
Spaß. Ich glaube nicht daran, dass wirklich Gutes nur unter Druck entsteht. Jedenfalls funktioniere ich so nicht. Mit Leichtigkeit und einer ordentlichen Portion Blödsinn entsteht wirklich Neues. Es wird viel zu sehr unterschätzt, das Herumspinnen, und das Phantasieren, der Quatsch und der Unfug. Ich glaube nur so kann man sich jenseits ausgetretener Pfade bewegen. Und das Schöne daran: Es funktioniert nur gemeinsam.
 
SP: Was muss eine Marke aus deiner Sicht mitbringen um auch in Zukunft erfolgreich zu sein?
Marken (und Menschen) müssen sich dem Kontext bewußt werden, in dem sie sich bewegen. Wir stehen vor gewaltigen Herausforderungen, die ohne den Mut vieles wirklich anders zu machen schlicht nicht zu bewältigen sind. Nachhaltigkeit mag da als Begriff ein wenig aus der Mode gekommen sein, aber genau darum geht es. Marken werden dafür vermeintlich unpopuläre Wege einschlagen (müssen), die genau deshalb so wichtig sind zur Differenzierung. Bewußter Verzicht, Verbindlichkeit, Verantwortung und eine klare Haltung. Eigenschaften, die wir an Menschen schätzen werden künftig auch von Marken erwartet. Die Zeit der Neutralität ist vorbei. Klingt anstrengend – kann aber auch Spaß machen.
 
SP: Was sollte der Gesellschaft aus der Covid 19 Krise dauerhaft erhalten bleiben?
Obacht, jetzt wird’s etwas pathetisch. Wenn ich mir was wünschen dürfte: Dass sich die Menschen wieder stärker darauf besinnen, was wirklich wichtig ist. Gesundheit, ein gutes Miteinander, Respekt. Dass wir uns trauen Neues einfach auszuprobieren, aber dabei die Konsequenzen im Blick behalten. Dass es ok ist, wenn man sich mal nicht gut fühlt. Dass es kein Unternehmen dieser Welt an den Rande des Ruins bringt, wenn mal ein Dreijähriger durch den Videocall springt. Dass es ok ist, Dinge auch mal nicht zu machen. Und dass es bei aller Disruption auch Dinge gibt, die es Wert sind erhalten zu werden. Kurz: Bedachter, konsequenter, besser statt höher, schneller, weiter.
 
SP: Worauf bist Du stolz?
Auf meinen Sohn. Bester Entwurf aller Zeiten!
 
SP: Was bedeutet Mut für Dich ganz persönlich?
Sich einzugestehen, dass es absolut in Ordnung ist auch mal nicht mutig zu sein.

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