Strichpunkt Sustain­ability Talk #4

Bianca, wie Du als Designerin auf die Idee gekommen, „nebenbei“ noch ein Label für Remade-Mode zu gründen?
Meine Schwester und ich lieben Mode, hatten aber nach jedem Einkauf bei Zara und anderen Fast Fashion-Ketten Gewissensbisse. Die Idee, coole Klamotten herzustellen, die nicht nach Öko aussehen, es aber zu 100 Prozent sind, entstand daher fast von selbst. Außerdem liegt das Kleidung-Herstellen in unserer Familie: unsere Mama strickt und häkelt wie verrückt, unsere Oma war Schneiderin. Nach ihr ist unser Top „Marianne“ benannt.

Die Geschäftsidee von meerblau.waldgrün in drei Sätzen, bitte:
Wir verwandeln abgelegte Kleidung in coole Tops, Shirts und Scrunchies und das komplett nachhaltig in München und Leipzig. Das bedeutet: keine Chemikalien, keine langen Transportwege, alles Handarbeit. Um eine wirkliche Alternative zu Zara & Co zu eröffnen, bieten wir unsere Einzelstücke so günstig wie möglich an, indem wir fast alles selbst machen.

Woher kommt eure Kleidung, wie vermarktet ihr sie?
Die gebrauchte Kleidung bekommen wir von Freunden, Familie, Bekannten oder Kollegen. Nach dem Waschen und Sortieren schneiden wir alles zu und kombinieren dabei neu. Aus Hemden werden Bindetops, aus T-Shirts Crop Shirts. Jedes unserer Stücke ist somit ein Unikat, das wir über unsere Website meerblau-waldgruen.de oder in kleinen Geschäften anbieten.

Die sehen außerordentlich gut aus, aber was bringen sie der Umwelt?
Jede und jeder Deutsche wirft ja pro Jahr im Schnitt fast fünf Kilogramm Kleidung in den Müll. In der chilenischen Atacama-Wüste wächst seit Jahren ein riesiger Berg aus jenen Alttextilien heran, die wir abgelegt haben. Indem wir bei meerblau.waldgrün ausschließlich auf Altkleider und damit existierende Ressourcen zurückgreifen, entlasten wir die Umwelt bei der Herstellung und bei der Entsorgung. Doppelt nachhaltig also!