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Talking to Nico

Nico ist Vollblut-Designer. Als Kind wollte er Auto-Designer werden, heute designt er unter anderem Marken für Autos. Er startete als Digital-Designer bei MetaDesign in Berlin und arbeitete dort für Audi, die Bundesregierung oder Siemens. Nach einer kurzen Zwischenstation bei LostBoys in Amsterdam wechselte er 2005 zu Strichpunkt und baute mit viel Weitsicht die Branding-Kompetenz auf. Mit dem Rebranding von Vorwerk (2010) und der EnBW war spätestens klar, dass Strichpunkt als Branding Partner auf Augenhöhe mit internationalen Konzernen arbeitet.

Im Jahr 2016 sorgte Strichpunkt mit dem Audi-Mandat für viel Aufsehen. Der von Nico und seinem Team entwickelte modulare Design Ansatz war eine Revolution, die mit vielen klassischen Regeln im Corporate Design gebrochen hat, um Marken, insbesondere im digitalen Raum, performanter zu machen. Seit 2019 unterrichtet Nico Masterstudenten in Design-Strategie an der HTWG Konstanz. Wir hatten in “Talking to…” die Möglichkeit, mit Nico zu sprechen.

SP: Nico, du bist seit über 15 Jahren bei Strichpunkt. Was begeistert dich an deiner Arbeit?
Fünfzehn Jahre bei derselben Agentur - das hätte ich mir früher nicht vorstellen können. Aber der Grund, warum es so kam, ist ganz einfach: Es bleibt einfach immer super interessant und spannend. So wie sich die Agentur immer weiterentwickelt hat, so konnte ich mich auch immer wieder neu einbringen und neue, spannende Dinge lernen – auch von den vielen, talentierten Leuten, die Strichpunkt immer wieder aufs Neue anzieht.
 
SP: Was treibt dich persönlich an?
Es ist unglaublich spannend, in unterschiedliche Unternehmen an teilweise auch sehr entscheidenden Stellen reinschauen zu können. Man kann eigentlich immer Querverbindungen zu anderen Unternehmen und Branchen ziehen und mit der Kombination aus Strategie und Kreativität zum einen den Unternehmen helfen, aber auch für mich selbst neue Dinge entdecken. Das ist manchmal wie bei den Sachgeschichten der Sendung mit der Maus – nur im echten Leben. :-)
 
SP: Was ist herausragendes Design für dich?
Klar sollte Design ästhetisch sein – schönes Design funktioniert ja auch deshalb besser, weil man Menschen damit begeistert, sie es gerne nutzen und es näher an sich heran lassen. Das ist mir als Designer schon sehr wichtig. Aber noch viel spannender finde ich Design, das wirklich ein Problem löst, ein Produkt oder ein ganzes Unternehmen besser oder verständlicher macht und letztlich dem Menschen weiterhilft. Design ist viel mehr als nur die Ästhetik. Das wird ja leider, vor allem auch in Deutschland, gerne übersehen.
 
SP: Was muss eine Marke aus deiner Sicht mitbringen, um auch in Zukunft erfolgreich zu sein?
Es sind sicherlich viele Dinge, aber ich denke, Flexibilität ist unheimlich wichtig. Stillstand ist Rückschritt. Marken müssen offen sein für Veränderungen, sich an neue Anforderungen und Themen anpassen. Always Beta, sozusagen. Das gilt auch für das Design von Marken. Starre, statische und in Stein gemeißelte Corporate Designs sind meist schon beim Erscheinen veraltet; heute muss ein Design System flexibel und modular sein, um für die Zukunft gewappnet zu sein. Am wichtigsten ist aber, dass eine Marke die Menschen berührt und begeistert.
 
SP: Welche Marke begeistert dich aktuell am meisten?
Hört sich jetzt vielleicht ein bisschen cheesy an, aber meistens begeistere ich mich ziemlich für die Marken, für die ich gerade arbeite. Wenn man sich richtig tief in ein Unternehmen einarbeitet, die Menschen dort kennenlernt, die Geschichten, die die Marke prägen, die Produkte, Historie und die Vision für die Zukunft – dann ist das oft einfach unheimlich begeisternd.
 
SP: Was bedeutet gute Führung für dich persönlich?
Ich glaube nicht daran, dass der Chef immer die besten Ideen hat. Mir ist wichtig, dass sich die unterschiedlichen Charaktere mit ihrem individuellen Know-how möglichst gut entfalten können. Wenn ein Team gut zusammenspielt, sich die Bälle zuwirft und ein hohes Selbstvertrauen in die eigenen Fähigkeiten entwickelt, entstehen meistens die besten Dinge. Dann macht es richtig Spass. Dafür versuche ich, die Rahmenbedingungen zu geben und meinen Teil beizutragen. In den aktuellen Zeiten ist ein hohes Vertrauen in das Team noch wichtiger als zuvor – und aus meiner Sicht zahlt es sich auch absolut aus.
 
SP: Was bedeutet Mut für dich ganz persönlich?
Sich ständig neu zu erfinden und immer wieder Dinge zu tun, die man noch nie getan hat. Nicht, dass mir das immer gelingen würde, aber ich versuche es immer wieder. ;-)

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